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3. Die Birngespinstwespe erscheint im Mai und legt 40 bis 60 Eier
reihenweise auf die Rückseite der Blätter der Birn- und Weißdornbäume.
Wenige Tage nachher schlüpfen die schmutzig-gelben, 2 bis 3cm langen
nackten Larven aus, umspinnen Blätter und Triebe und dehnen das Ge
spinst immer weiter aus, sobald die Blätter im Bereiche eines Gespinstes
aufgefressen sind. Der Schaden ist oft ein sehr bedeutender.
Vertilgung: Die im Gespinste lebenden Larven sind wie die Raupen
der Gespinstmotte zu behandeln, und es sollte die Vertilgung um so sorg
fältiger vorgenommen werden, als sich die ausgewachsenen Raupen zur
Verpuppung in die Erde zurückziehen.
IV. Raupen, welche zu gewissen Zeiten in Gesellschaft leben.
1. Der Ringelspinner ist ein gelbbrauner, bei ausgebreiteten
Flügeln 3 bis 4 cm spannender, ziemlich dickleibiger Schmetterling, welcher
im Juli erscheint und seine grauen Eier in Form eines Ringes fest um
einen dünnen Zweig leimt. Die Eier überwintern und im Frühjahre, so
bald die Bäume treiben, schlüpfen auch die Räupchen aus. Diese erreichen,
bis sie ausgewachsen sind, eine Länge von 5 bis 6 cm, fallen durch die
graublauen und braungelben Längsstreifen auf und sitzen, bis sie
fast erwachsen sind, meist an Stämmen, Aesten und zwischen Astgabeln in
Gesellschaft beisammen.
2. Der Schwammspinner erscheint in den Monaten Juli und
August. Das 3 bis 4 cm spannende Männchen ist graubraun, das dick
leibige 6 bis 8 cm spannende Weibchen ist schmutzig-weiß mit un
bestimmten, schwärzlichen Zeichnungen. Das Weibchen legt im August
seine Eier, eingebettet in die braunen Wollhaare seines Hinterleibes, an
Baumstämme und Wände.
Die Raupen erreichen eine Länge von 6 bis 8 cm, sind schwarz
grau, haben drei gelbliche Längsstreifen auf dem Rücken und sind
stark behaart. Sie leben auf den verschiedensten Gehölzen und wie die
Raupen des Ringelspinners in der ersten Zeit gesellig.
3. Der große Fuchs ist ein goldigbrauner, schwarzgefleckter Tag
schmetterling, dessen Weibchen überwintert, um im Frühjahre seine Eier in
Häufchen an die verschiedensten Laubgehölze abzulegen.
Die Raupe, bläulich-schwarz mit drei gelben Längsstreifen, ist bis
Ende Juni ausgewachsen und verpuppt sich. Bis nach der ersten Häutung
leben diese Raupen gesellig, verbreiten sich dann aber rasch und verursachen
selten nennenswerten Schaden.
Vertilgung: Gegen alle diese zeitweise in Gesellschaft lebenden
Raupen geht man am besten vor, solange sie noch gesellig leben, das ist
in den Monaten Mai und Juni. Man sammelt und verbrennt sie oder
man überspritzt sie wiederholt mit Jnseetengift.
V. Spannraupen.
1. Der kleine Frost spann er fliegt (je nach der Witterung) in den
Monaten Oetober bis December. Das staubgraue, 3 cm spannende Männ
chen fliegt in der Dämmerung und Nacht unruhig umher. Das ebenfalls