Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1884 (1884)

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Der Hopfengarten, Vs Joch — 0*119 Hektar -groß, ist mit 400 
Pflanzen der „Saazer rothen späten Art" bepflanzt. Die Ernte 1882 war 
quantitativ etwas geringer als im Vorjahre, die Qualität aber sehr gut, so 
daß er ziemlich hoch bezahlt wurde. 
Der Gemüsegarten, 3 / 4 Joch — 0*4317 Hektar umfassend, wird zur 
Erzeugung von für den Haushalt erforderlichen Gemüsegattungen, Versuchs-j 
früchten zur Samenzucht u. s. w. benützt. Etwaiger Ueberschuß von diesen 
Produkten wird in der Umgebung verwerthet. 
Der Obstmuttergarten, 1 I± Joch — 0*1439 Hektar messend und sich 
an den Gemüsegarten anschließend, ist mit: 
60 Birnensorten, 
60 Aepfelsorten, 
3 Aprikosensorten, 
2 Pfirsichsorten, 
9 Kirschensorten, 
20 Pflaumensorten 
in Summa mit 154 Obstsorten besetzt. 
Von jenen Sorten, die sich für das hiesige Klima bewährt haben, 
werden die Edelreiser entnommen und der Ueberschuß von diesen, sowie von 
jenen, die durch den Baumschnitt in der Edelschule gewonnen werden, kommt 
an die oberösterreichischen Landwirthe zur Verkeilung. 
Sorten, die für das hiesige Klima nicht passen, werden durch Veredlung 
nicht mehr fortgepflanzt. 
Etwa sich zeigende Früchte dienen als Beihilfe zum Studium der * 
Pomologie für Zöglinge und Baumwärter. 
Die 1^/2 Joch = 0*8634 Hektar Flächeninhalt umfassende Baum 
schule ist mit zirka 18.000 Bäumchen bepflanzt. Der Rotation entsprechend, 
wonach immer 6 Schläge wechselweise besetzt, zwei unbesetzt sind, wurde heuer 
im Frühjahre der 2. Schlag geräumt und der 8. bepflanzt, so daß also die 
erste Rotation zu Ende ist. 
Die Abnahme und der Ertrag von jungen, ausgebildeten Obstbäumen 
hat sich in diesem Jahre beinahe um das Dreifache vermehrt. 
Im November 1881 wurden durch Auspflanzen von 300 Stück Aepfel- 
hochstämmen mehrere Obstgärten angelegt. 
Auch das Jahr 1882 war für die hiesige Bienenzucht (Krainer Race) 
sowie überall ungünstig, doch blieb die Völkerzahl dieselbe. 
Die Zöglinge des 1. Jahrganges erhalten im Wintersemester wöchentlich ! 
2 Stunden theoretischen Unterricht in der Bienenzucht, im Sommersemester ! 
werden sie in die praktische Behandlung der Bienen eingeführt. 
Auch wird dem Anbau und der rationellen Behandlung des Flachses r 
eine besondere Aufmerksamkeit zugewendet, und erhielt die Anstalt von der 
k. k. 0. d. e. Landwirthschafts-Gesellschaft leihweise eine Flachsbrech- und ! 
Schwingmaschine, welch Letztere auch von den Landwirthen der Umgebung 
fleißig benützt wird. 
Was die Viehzucht anbelangt, so haben sich die Montafoner als die I 
hier geeignetste Race schon hinlänglich bewährt und sind schon mehrere vor- ! 
trefflich gelungene Exemplare, Eigenzuchtthiere dieser Race, vorhanden. In ;
	        
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