Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1879 (1879)

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außerordentliche Verschiedenartigkeit des Bodens sind die Ursachen der weit 
von einander abweichenden Art des Wirthschaftsbetriebes. 
Auch hier erstreckt sich das Alluvium der Traun, der Salzach und dem 
Inn entlang, mit mächtigen Gerölllagern früherer Anschwemmungen zu 
sammentreffend, weit in das Innere des Gebietes hinein, während das 
Hügelland, von kleinen Flüssen und Bächen durchschnitten, aus tertiären Ab 
lagerungen besteht und die schönsten, fruchtbarsten Gegenden umschließt. 
Reiche Kohlenlager, die nicht selten beinahe ganz zu Tage treten, durchziehen 
theilweise seine Gebirge. Auch Torfschichten, theils älterer, theils jüngerer 
Zeit angehörig, fehlen nicht. Ausgiebig ist das Vorkommen des Mergels, 
welcher bald mit Lehm, bald mit Löß und nur ausnahmsweise mit Sand 
überlagert ist. Guter, kräftiger, tiefgründiger Lehmboden bedeckt weite Flächen 
dieses Gebietes; hingegen wird aber auch Haideboden, gleichwie strenger 
Thonboden hier und da angetroffen. Das Gebiet zwischen der Traun und 
dem Inn hat ein Flächenmaß von nahezu 72 HjMeilen (41.^ Myriameter). 
Es besteht aus den Gerichtsbezirken Wildshut, Mattighofen, Mauerkirchen, 
Braunau, Obernberg, Schärding, Raab, Ried, Haag, Schwanenstadt, 
Grieskirchen, Waizenkirchen, Peuerbach, Efferding und Linz, sowie aus 
Theilen der Gerichtssprengel Frankenmarkt, Vöcklabruck, Gmunden und 
Lambach mit zusammen 590 Katastral - Gemeinden. 
Von den Culturarten kommen: 
auf das Ackerland 
„ den Wald 
• • 24. 19 o/ 0 
„ die Wiesen 
• - 17-48 '7o 
„ „ Hutweiden . . . . . 
2-74 % 
„ „ Gärten 
„ „ Wiesen mit Obst . . . 
6. 65 °/o 
„ „ Egärten 
unproductiv sind 
■ • 4. 98 °/o 
Die Hauptculturart ist also auch hier, gleichwie im I. und IV. Gebiete, 
das Ackerland, dann kommt der Wald, der fast \ des Bodens bedeckt, und 
ihm zunächst das Wiesenland mit 125.627 Joch (72.238 Hektare). Der 
vorhandene Grund ist in 65.924 Besitzstände getheilt, von welchen einer 
durchschnittlich 11 Joch oder 6'3 Hektare umfaßt. 
Das V. Gebiet ist von 344.342 Menschen bewohnt; auf der lUMeile 
leben also 4791 Personen. Diese Bevölkerungsdichte überschreitet die relative 
Bevölkerung des Landes (3536 auf die HjMeile) um 1281, das ist 
um 36.5%• 
Der Viehstand des Gebietes besteht aus 31.353Pferden, 222.271 Rindern, 
57.501 Schafen, 5445 Ziegen, 78.679 Schweinen. 
Die Zahl der auf eine HiMeile entfallenden Pferde beläuft sich auf 436, 
überschreitet also den Landesdurchschnitt von 246 um ein Bedeutendes. Von 
Rindern treffen 3093 Stück, von Schafen 800, von Ziegen 76, von 
Schweinen 1095 Stück auf die sUMeile. 
Dieses Gebiet, und besonders der zum ehemaligen Jnnviertel gehörige 
Theil desselben ist der Hauptsitz der Pferdezucht Oberösterreichs; es besitzt 
2030 Hengste, 9708 Stuten, 16.200 Wallachen, 3415 Füllen. Steht es 
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