Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1879 (1879)

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gleich. Die bedeutendsten Höhenlagen messen wenig über 300 Meter, die 
meisten bleiben hinter dieser Höhe zurück. Zu ersteren gehören die Höhe 
bei Pollham (410 Meter), ein Kreuzungspunkt der Straßen von Wels nach 
Kremsmünster und nach Kirchdorf; der Julianaberg bei Neuhofen (365 Meter); 
der Radlberg (373 Meter) bei Nettingsdorf; der Gusterberg (296 Meter) 
an der Grenze des III. und IV. Gebietes; der Schittelberg (373 Meter) und der 
Enzengarnberg (404 Meter) bei Steyr. 
Im IV. Gebiete haben nur einige untergeordnete Bäche ihren Ursprung, 
unter welchen der Sippachbach, der sich bei Haid in die Donau ergießt, und 
der Jpfbach, welcher bei St. Florian vorüber trägen Laufes sich nach der 
Donau hinwindet, die er bei Raffelstetten erreicht, die nennenswertheren sind. 
Abgesehen von den beiden Grenzflüssen Traun und Enns kommen die mäch 
tigeren Gewässer des Gebietes aus den Borbergen der Alpen, oder aus diesen 
selbst. Größere Wassermenge und insbesondere ein rascherer Lauf machen sie 
kennbar, aber auch geeignet, als Motoren für gewerbliche und industrielle 
Unternehmungen zu dienen. Der flößbare Almfluß, der bei Hafeld, die 
Krems mit dem Sulzbach, die bei Ebelsberg, und der Alterbach, welcher 
nächst Thalheim in die Traun mündet, zählen zu solchen Gewässern. 
Die klimatischen Verhältnisse dieses Gebietes werden gleich denen des 
Voralpengebietes zum großen Theile von der auf das ganze Land Einfluß 
übenden Alpenkette, zum andern Theile von dem über der Donau gelegenen 
Böhmerwalde bestimmt. Die kühlen Luftströmungen, welche von diesen 
Höhenzügen aus den herrschenden Winden folgend das Hügelland bestreichen, 
machen sich oft in ausgiebigen Regenfällen, Gewittern und zuweilen auch in 
örtlich eintretenden Hagelschäden geltend. Für die Wachsthums - Bedingungen 
der Pflanzenwelt sind hier Klima und Boden gleich geeignet; Feuchtigkeit 
und Wärme von oben, Mächtigkeit und Produktivität von unten wirken zu 
sammen. Das ganze der Donau zugeneigte Hügelland besteht aus einer 
tiefgründigen Masse fruchtbaren Lehms, unter welcher der tertiäre, meist 
quarzige Schotter gelagert ist. In der Nähe der Grenzflüsse, besonders in 
den Niederungen an der Traun, treten der kalksandige, thonige Schlikboden 
und der eigentliche Haidegrund hervor. Aber auch ganz schwere Bodenarten, 
schwach kalkhältig, und solche, wo der mehlige Löß reich mit Kalk versetzt ist, 
finden sich hier. 
Der Flächeninhalt dieses Gebietes bildet kaum mehr als den sech 
zehnten Theil des ganzen Landes; er beträgt nur 12^ sUMeilen oder 
718 ^Kilometer. 
Dem starken Getreidebau, der hier betrieben wird, steht, eine ungewöhnlich 
große Bodenfläche zu Gebote. Es dienen nämlich: 
als Ackerland, und nur 
„ Wiesen, 
„ Wiesen mit Obst, 
„ Gärten, 
„ Hutweiden, 
„ Wald; 
5. 38 °/ 0 sind als Wege, Straßen, Flüsse u. dgl. der Produktion entzogen.
	        
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