Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1875 (1875)

nisse mit dem Schaden, welcher den Vorderfüßen daraus erwächst; die kräftige 
sichere Hand des geschickten Kutschers ist immer die Hauptsache. 
Bei sehr ebenen Steinwürfeln, dann bei Quader- und Asphalt-Pflasterung 
sind glatte Eisen (Pantoffeleisen) entschieden sicherer als Stolleneisen; da sie 
eine größere Reibfläche dem Boden bieten und vom Eingreifen der nicht 
scharfen Stollen ohnedies keine Rede ist. 
Die Hinterfüße der Pferde können aus verschiedenen Ursachen, die hier 
nicht aufzuführen kommen, mit Stolleneisen beschlagen werden. 
Wohl müssen bei Schnee und Glatteis selbst auf dem Lande die Huf 
eisen der Pferde mit kleinen scharfen Stollen versehen werden, da aber diese 
Witterung nur wenige Monate dauert und man während dieser Zeit lang 
samer und vorsichtiger fahren muß, so erholen sich die Füße wieder im 
Sommer von den gemachten Anstrengungen. 
Sehr schwere Lastpferde können mit Stollen und scharfen Griff be 
schlagen werden, jedoch muß ich bemerken, daß z. B. in Frankreich selbst 
diese Pferde mit glatten Eisen arbeiten, und man hat nicht wahrgenommen, 
daß sie dort mehr gestürzt wären, als anderswo, und jedenfalls sind ihre 
Füße bis in's hohe Alter wunderbar konservirt (gut erhalten). 
Um also zu den Landpferden zurückzukommen, die das ganze Jahr auf 
Wiesen, Aeckern, Stoppeln oder staubigen Straßen sich bewegen und dennoch 
so beschlagen sind, als wenn sie über gefrorene Seen laufen müßten, wäre 
es sehr ersprießlich, wenn man ihren Besitzern beweisen könnte, daß dies 
fehlerhaft ist. 
So klein die Sache erscheint, übt sie doch einen großen Einfluß auf 
die Pferderace und ist daher sehr wichtig. Es braucht nur ein Oekonom 
oder Landmann den Anfang zu machen und probeweise alle seine Pferde mit 
glatten, leichten Eisen beschlagen lassen, und er wird wahrnehmen, daß die 
Pferde nicht mehr ausrutschen wie früher, daß die Eisen viel länger dauern 
und sich ganz gleichmäßig auf der ganzen Fläche abnützen, daß die Hufe 
kräftiger werden und ein gesünderes Aussehen bekommen, und schließlich daß 
das Pferd, wenn es sprechen könnte, sich gewiß für die Neuerung bedanken 
würde. 
„Der Halbblutzüchter." 
Ma8 ist die kefle Temperatur in den verschiedeneil 
tandwirthschasttichen Räumen? 
Es soll haben: 
Der Pferdestall . . 
Der Rindviehstall . 
Der Schafstall . . 
Der Schweinstall 
Die Milchkamwerim Sommer 10—120R. 
Dieselbe im Winter . . 12—15° „ 
Der Kartoffelkeller . . 4— 6° „ 
Rübenmieten .... 2— 4° „
	        
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