Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1872 (1872)

Manche Fabrikanten erbieten sich auch, Maschinenwärter in ihren Werkstätten 
abzurichten, womit der gesetzlichen Vorschrift, der zufolge nur Individuen zur 
Bedienung von Dampfkesseln verwendet werden dürfen, welche in Maschinen-Werk 
stätten arbeiteten oder als Gehilfen bei Dampfmaschinen dienten, entsprochen wird. 
Für Gegenden jedoch, woselbst es an gutem Zugvieh nicht mangelt, 
bleiben immerhin die transportablen Dreschmaschinen sehr schätzenswert^ Es 
existiren von solchen vielerlei Arten, die nach ihrer Konstruktion, und nach 
der Größe der Dreschtrommel, verschieden in der Leistung, im Preise und in 
ihrer Eignung sind, leicht transportirt, schnell abgetragen und wieder aufge 
stellt zu werden. Man hat Iransportale Dreschmaschinen, wo das Göppelwerk auf 
eigenen Rädern befestigt ist, die etwas in den Boden versenkt und mit Pflöcken be 
festigt werden müssen, wenn man die Maschine in Betrieb setzt und wieder 
welche, die man auf gewöhnlichen Wirthschaftswägen überführt. Erstere sind 
meist 4pferdige Breit - Dreschmaschinen, so genannt, weil bei ihnen die 
Dreschtrommel eine solche Länge hat, daß das zu dreschende Getreide quer 
über eingelegt werden kann; letztere sind 
wohl auch häufig auf 4 Pferde berechnet, 
allein die Mehrzahl ist für 2 Zug- 
Bei Breit-Dresch- 
wrrd das Stroh etwas mehr 
geschont wie bei den Lang - Dreschma- 
S schirren; es erfordern jedoch erstere eine 
| größere Umdrehungs - Geschwindigkeit der 
Dreschtrommel und daher größere Be- 
triebskraft, wenn sie eben so rein dre 
schen sollen, wie die letzteren. Unter die 
sen zeichnen sich die Stiftenmaschinen 
. ganz besonders durch leichten Gang und 
außerordentlich reinen Drusch aus. 
Anstatt der Schlagleisten des Dresch- 
cilinders sind hier in mäßigen Abstän- 
eiserne Stiften in die Dreschtrom 
mel eingeschraubt, welche mit ähnlichen 
Stiften korrespondiren, die an dem 
Dreschkorbe befestigt sind. Dadurch wird 
es ganz unmöglich gemacht, daß eine 
nicht entkörnte Aehre bei der Maschine 
hinausgeht. Das Stroh leidet jedoch 
bei derlei Maschinen in höherm Grade 
bei den andern, d. h. es kommt 
weniger glatt vom Cilinder weg, es 
wird aber in seinem Futterwerth in kei 
ner Weise geschmälert. 
Unsere Abbildung Nro. II. ver 
anschaulicht eine solche Stiften-Dresch 
maschine, die in Verbindung gebracht 
ist mit einem Strohschüttler und einem
	        
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