Volltext: Oö. landwirtschaftlicher Kalender 1900 (1900)

Instandsetzung eines unbrauchbar gewordenen Tennenbodens. Will man einen 
alten, löcherig gewordenen Tennenboden billig und zweckmäßig wieder herstellen, so muß 
vor allem der alte Boden aufgebrochen werden. Die entstandenen Lehmschollen schlägt 
man möglichst klein und weicht dieselben mit Wasser —, aber nicht übermäßig — auf. 
Je nach Bedarf fährt man nun frischen Lehm auf, der möglichst steinfrei ist, und ver 
mischt den alten und den frischen Lehm durch oftmaliges tüchtiges Durcheinanderrühren 
mittelst Hacke. Nachdem dann diese dickfeuchte Masse wieder 'gleichmäßig vertheilt ist 
schlägt man dieselbe mit einem gestielten schweren Brett recht glatt und läßt den Lehm 
etwa 14 Tage trocknen. Während dieser Zeit muß man aber täglich ein- bis zweimal 
den Boden nachklopfen, um entstandene Risse zu beseitigen und die Festigkeit der Masse 
zu vergrößern. Nach Verlauf dieser 14 Tage überstreut man die Tenne mit erbsgroßen 
Steinchen und schlägt erstere wieder glatt, so daß sie nun einem Asphaltboden ähnelt. 
Ist die Tenne völlig verhärtet, so kann sie in Gebrauch genommen werden. Will man 
aber noch ein Uebriges thun, so erwärmt man in einem eisernen Kessel Theer, gießt 
diesen mittelst einer Gießkanne über die Tenne und fegt ihn mit einem Besen gleich 
mäßig auseinander. Für eine Fläche von 35 Quadratmeter genügen 25 hg Theer. Da 
dieser schwer trocknet, muß man anfangs darüber Bretter legen. Thut man dies aber 
zu früh, so beschädigt man die Scheune, indem der Theeraufguß an den Brettern an 
klebt und beim Wegnehmen derselben haften bleibt. 
Aufblähen der Rinder. In der „Allg. Molkerei-Zeitung" empfiehlt Haldder als 
Mittel gegen Aufblähen der Rinder einen Absud aus Knoblauch und Milch, welcher in 
der Weise hergestellt wird, daß man zwei bis drei Knollen Knoblauch klein zerschneidet 
und diese in zwei Liter Milch absiedet. Die Wirksamkeit dieser Flüssigkeit soll, wenn 
sie sauer wird, noch zunehmen. Im Falle einer Aufblähung reicht man einen Viertel- 
bis einen halben Liter von dieser Flüssigkeit und wiederholt die Gabe alle Viertelstunden, 
bis das befallene Rind sich merklich erholt hat. Thieren, welche an Verdauungsschwäche 
leiden und dadurch öfterem Aufblähen zuneigen, gibt man zweckmäßig einige Tage hin 
durch ein bis zweimal davon ein. Haldder führt an, daß bei Anwendung dieses Mittels 
fast immer zufriedenstellende Resultate erzielt wurden. 
Mittel bei Thiervergiftungen. Hat ein Rindvieh giftige Pflanzen gefressen, so 
zeigt sich Schwindel, unsicherer Gang, Betäubung, mattes oder funkelndes Auge, schlechtes 
Sehen, Hitze und Trockenheit des Maules, der Zunge, des Rachens, beklommener Athem. 
Man gibt Abführmittel ein und dann schleimige Getränke. Sind Hunde vergiftet worden, 
so gießt man ihnen Brechmittel ins Maul, Eiweiß, Milch, Seisenwasser oder Hafer 
schleim. Hühner zeigen sich vergiftet, wenn sie Petersilienkraut, den Samen der Sieben 
zeiten gefressen haben. Man wendet saure Mittel an, welche vorzüglich wirken. 
Kalkdüngung zu Hopfen. Ueber vorzügliche Erfolge der Kalkdüngung zu Hopfen 
berichten Dr. S. Hanamann und L. Kourinsky in der „Zeitschr. f. d. landw. Ber- 
suchswesen in Oesterreich". Der Versuch gelangte in der fürstlich Schwarzenberg'schen 
Meierei Netschemitz bei Postelberg auf Lehmboden von 0 079% Kalkgehalt zur Durch 
führung, und zwar in zwei Reihen (von je zehn Parcellen), deren eine keine, und deren
	        
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