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Abgeordneten werden es nachholen können, wenn wir
ihnen die Möglichkeit geben — immer wieder muß
ich darauf zurückkommen — eine Realpolitik zu treiben.
Wir brauchen dabei gewiß nicht eine einseitige Kirch¬
turmpolitik zu treiben, wir werden insbeson¬
dere niemals die Gemein bürg sch äst
mit unseren deutschen Brüdern im
Norden vergessen, wie wir auch in dieser
Session stets treu zu ihnen gestanden sind, aber wir
werden jedenfalls die Interessen unserer Kronländer
mit größerer Energie wahrnehmen müssen, als dies
in der Ära Taaffe von den damals am Staatsruder
sitzenden Klerikalen geschah. Wir können dabei auf die
Mitarbeit unserer deutschen Gesinnungsgenossen aus
dem Norden, die uns im Verbände der Deutschen
Volkspartei stets zuteil wurde, rechnen: Die wirtschaft¬
liche Stärkung der Alpenländer ist auch eine natio¬
nale Pflicht, hier in den Erblanden lebt geschlossenes
Deutschtum, auch hier, nicht bloß an den Vorposten,
entscheidet sich die nationale Frage!
Und in diesen wirtschaftlichen Fragen, ebenso wie
in den nationalen Fragen werden wir unseren Ab¬
geordneten im Interesse der Sache volle Freiheit geben,
auch mit den deutschen Abgeordneten jener Parteien,
die unserer Vereinigung nicht angehören, ja selbst mit
den heftigsten politischen Gegnern das Einvernehmen
in allen deutschen Fragen zu suchen. Die von unserer
Partei angeregte, wenn auch lose Organisation der
deutschen Parteien hat sich doch bewährt, so viel auch