J. Beck, Methodik der Elementarclasse.
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Einleitung.
Mit sehr verschiedenen Empfindungen überschreiten die neu
eintretenden Schüler die Schwelle des Schnlzimmers. Während
manche mit freudiger Erregung und in gehobener Stimmung dem
Schulhause zueilen, betreten schüchterne Gemuther nur mit Wider
streben den Raum, der schon durch das Fremdartige und Unge
wohnte ein beängstigendes Gefühl in ihnen hervorruft. Noch
andere betrachten mit scheuen und misstrauischen Blicken den
Mann, der ihnen unvernünftigerweise schon lange vorher als der
Zuchtmeister hingestellt wurde, von dem sie in Zukunft alles
andere, nur nichts Gutes zu erwarten haben.
Die Aufgabe des Lehrers ist es nun, die günstige Stimmung
der ersteren zu erhalten und zu befestigen, den schüchternen und
abgeschreckten Schülern dagegen Vertrauen und Liebe zur Schule
und zum Lehrer einzuflößen. Hiezu sind aber besonders zwei
Eigenschaften des Lehrers unerlässlich, nämlich: Ein unerschöpf
licher Grad von Geduld und hingebungsvolle Liebe zu seinen
Schülern und zu seinem Berufe. Besonders am ersten Schultage
sei der Lehrer voll Liebe, Freundlichkeit und "Geduld; denn der
Eindruck, welchen der Lehrer der Elementarclasse am ersten
Schultage auf die Kleinen macht, ist auf lange hinaus für den Erfolg
seiner Wirksamkeit entscheidend.