Volltext: Die Grundlagen des rationellen Futterbaues für mittlere und kleinere Grundbesitzer

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Weiden mit Feld und Wiese, wie die Eggartenwirtschaften 
der Alpen und Voralpen. 
Bei ständigen Weiden — Dauerweiden — und Egg— 
artenweiden ist, soll die Beweidung mit Nutzen betrieben 
werden, zu beobachten: 
1. Die Weidefläche, ob im Gebirge oder Thale, soll 
nur mit der entsprechenden Menge Thiere besetzt werden, 
welche auf ihr sich reichlich ernähren können, sonst hungern 
die Thiere. 
22. Die Weideflächen sind bei großem Besitze nach Be— 
schaffenheit des Wachsthums ihrer Gräser und Kräuter für 
die Thiere einzutheilen, und zwar kommen Kühe und halb— 
ährige Kalbinnen auf die besten, Galt- und Jungvieh auf die 
geringeren, Mastrinder auf sehr üppig wachsende Weideplätze. 
3. Die Weidethiere müssen gegen große Sonnenhiße, 
sowie kalte Regen und Schneeschauer geschützt werden 
önnen, deshalb errichtet man Unterstandshuͤtten und 
Baumgruppen. 
4. In der Nähe der Sennhütte sollen Grasplätze zur 
Heubereitung sein, damit die Thiere bei kaltem Regen oder 
Schnee, sowie bei Durchfällen in der Unterstandshütte mit 
Heu gefüttert werden können; wird bei solchen kalten 
Tagen im Stalle gefüttert, so leidet die Milchabsonderung 
nicht, die Thiere magern nicht ab und erkranken nicht. 
5. Reinlichkeit und Ordnung bei der Senn- und 
Unterstandshütte, das überflüssige Tränk- und Güllen— 
vasser ist abzuleiten, damit zu wässern, der Koth der 
Thiere auf Haufen zu sammeln und zur Düngung der 
Grasplätze zu verwenden; im allgemeinen findet sich aber 
zerade bei den Sennhütten die größte Unreinlichkeit. 
6. Die Weidethiere müssen hinreichend gutes Trink— 
wasser haben, es werden die Quellen gesammelt und in 
Tröge geleitet, kleine Teiche angelegt, damit die Thiere bei 
zroßer Sonnenhitze sich auch abkühlen und der Fliegen 
sich erwehren können. 
7. Die Weide soll nur dann mit Vieh besetzt werden, 
venn das Gras gehörig emporgewachsen ist und genü— 
gende Nahrung liefert, sonst laufen die Thiere herum und 
zertreten mehr Futter als aufgenommen wird. 
Die Thiere müssen ebenso lange liegen und wieder— 
kauen können, als sie fressen, um reichliche Mengen Milch 
abzusondern und sich gut zu ernähren.
	        
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