Volltext: Die Grundlagen des rationellen Futterbaues für mittlere und kleinere Grundbesitzer

Gute Wiesen sind die Mutter des Ackers, weil 
durch gute Wiesen viel nahrhaftes, kräftiges Futter und 
damit kräftiger Dünger gewonnen wird, sie sind daher das 
Kleinod, die Perle jedes ländlichen Besitzthumes. 
Schlechte Wiesen hingegen sind die Schande des 
Besitzes und der größte Nachtheil für die Viehzucht, weil 
mit schlechtem, sauerem Wiesenheu gefütterte Thiere in jeder 
Beziehung verdorben werden. 
In der jetzigen Zeit, in welcher der Anbau der Körner— 
früchte in den meisten Fällen die Erzeugungskosten des 
Getreides nicht einbringt, dagegen die Viehzucht bei richtiger 
Zucht und Pflege der Thiere lohnende Erträge liefert, ist 
die Gewinnung von vielem süßen, kräftigen Futter auf den 
guten Wiesen und die Umwandlung schlechter Wiesen in 
gute die Hauptaufgabe der Landwirte geworden. — 
Die besten und futterreichsten Wiesen finden 
sich an Flüssen und Bächen, in Thälern, wo die Luft feucht, 
der Boden daher graswüchsig ist. 
In solch feuchten Lagen mit starkem Thau liefern die 
Wiesen, insbesondere bei Wässerung mit an Pflanzen— 
nährstoffen haltigem Wasser die höchsten Erträge, daher 
sollte das Pflanzennährstoff enthaltende Wasser der Quellen, 
Bäche, Fluͤsse und Teiche auf die Wiesen geleitet und zur 
Düngung und Anfeuchtung derselben zur rechten Zeit und 
in entsprechender Menge verwendet werden. 
Ackerfelder, welche an Bächen und Flüssen liegen, 
den Ueberschwemmungen ausgesetzt sind und auf welchen 
die Feldgewächse infolge der Feuchtigkeit und Nebel an 
Pflanzenkrankheiten, besonders am Roste leiden, sollten in 
Wiesen umgewandelt werden. 
Hingegen werden hochgelegene, trockene Wiesen, welche 
wegen Mangel an Feuchtigkeit nur wenig Futter liefern, 
viel vortheilhafter in Ackerfelder umgewandelt, auf denen 
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