Volltext: Die Grundlagen des rationellen Futterbaues für mittlere und kleinere Grundbesitzer

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Der Kleebau. 
Noch vor hundert Jahren war der Kleebau im allge— 
meinen landwirtschaftlichen Betriebe nahezu unbekannt. 
Die Einführung des Kleebaues dauerte lange Zeit; 
nur mit Mißtrauen und Abneigung stellten die Landwirte 
Versuche mit der Aussaat des Klees an, man schützte allerlei 
ungerechtfertigte Einwendungen vor, jeder eingebildete Nach— 
theil, welchen der Klee verursachen sollte, wurde mit Freuden 
aufgenommen, um nur ja beim alten Hungerleiden der 
Thiere in den Wintermonaten und dadurch bei der schlechten 
Pflege und Zucht der Rinder verbleiben zu können; alle 
guten Beispiele hervorragender fortschrittlicher Landwirte 
erzielten bei den lieber zugrunde gehenden, als sich den 
Anforderungen der Zeitverhältnisse und den Fortschritten 
der Erkenntnisse und Erfahrungen unterwerfenden Land— 
wirten keinen Erfolg, keine Nachahmung. 
Wollen die Landwirte fortbestehen, so muß den Zeit— 
oerhältnissen Rechnung getragen werden, es muß das ver— 
altete Gute dem erprobten neuen Besseren Platz machen! 
Dasselbe gedankenlose abfällige Urtheilen gilt noch heute 
beim Fruchtwechsel, bei der Zucht wertvollerer, das Futter 
höher verwertender reinrassiger Thiere, bei Anwendung 
erprobter, nützlicher landwirtschaftlicher Maschinen und 
Geräthe, wie z. B. Reihensäemaschinen, beim gemeinsamen 
Ein- und Verkaufe landwirtschaftlicher Producte, Maschinen 
ꝛc. ꝛ?c. 
Gemeinsames Handeln, Selbstdenken, Selb— 
ständigkeit und Einigkeit überwinden die Nothlage, 
nicht aber blindes Vertrauen und Unselbständigkeit, die 
alles von anderen erwartet ohne selbst zu schaffen; die 
Selbsthilfe ist es daher, die rettet und zu guten Erfolgen 
führt! 
Viele glauben die Echtheit ihres Berufes durch das 
gedankenlose, verderbliche Festhalten am alten Schlendrian 
bezeugen zu müssen, aller Fortschrittt wird heute noch mit 
Schwindel bezeichnet und gedankenlos alles den Fortschritt 
Hindernde weiter verbreitet, statt alles erprobte Neue im 
kleinen zu prüfen und das Beste zu behalten. 
Nur die Noth, die beste aller Lehrmeisterinnen 
bürgert den Fortschritt im praktischen Leben ein, 
freilich leider aber mit dem Abhausen aller jener, die da
	        
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