Volltext: Attnang-Puchheim u. Umgebung

Mttnang-Puchheim und seine Umgebung. 
§11 
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Die beiden Orte Attnang und Puchheim, die heute nach der doppelnamigen 
Stationsbenennung fast untrennbar verbunden sind, bilden ein Gemeinwesen 
mit dem Namen Puchheim und eine Pfarre mit dem Namen Attnang. Die 
Gemeinde besteht aus den Ortschaften: Puchheim, Attnang, Aham, Aichet, 
Hohenbaumgarten, Niederstraß, Oberstraß, Sonnleiten und Steinhübel. Die 
Pfarre umfaßt nebst diesen auch einen Teil der Gemeinde Pilsbach, die früher 
mit der Gemeinde Puchheim vereinigt war. 
Noch vor zwei Jahrzehnten zählte diese Gemeinde und Pfarre zu den klei¬ 
neren des Bezirkes und hatte etwas über 1200 Einwohner. In fast amerikani¬ 
scher Art hat sie sich in dem kurzen Zeiträume von zwanzig Jahren auf das 
mehr als dreifache emporgeschwungen. 
Diesen Aufschwung verdankt sie hauptsächlich der Eisenbahn, dem gegen¬ 
wärtig alles belebenden Verkehrsmittel. Wie einstens nur diejenigen Orte auf- 
bliihen konnten, welche an wichtigen Straßen, besonders Wasserstraßen-Zügen 
lagen, so kann sich heute nur ein Ort entwickeln, wenn er eine gute Bahnverbin¬ 
dung hat. Deshalb bringen auch alle größeren Städte der Hebung des moder¬ 
nen Verkehrswesens große Opfer. Diejenigen Städte, welche die günstige Zeit 
versäumten, gute Bahnverbindungen zu erhalten, haben heute fast krampfhaft 
an der Erhaltung ihrer früheren Bedeutung zu arbeiten, an einen nennenswerten 
Aufschwung kann nicht mehr gedacht werden. 
Zu den glücklichen Gemeinden, welche eine gute Bahnverbindung sozu¬ 
sagen in den Schoß geworfen bekamen, gehört Puchheim. Zu ihrem Verdienste 
dürfte es ihr aber nicht anzurechnen sein, es dürfte dies vielmehr den Nach¬ 
barstädten Vöcklabruck und Schwanenstadt zu verdanken sein, welche sich 
um die projektierte Kreuzung der Kaiserin Elisabeth-Westbahn mit der Kron¬ 
prinz Rudolfsbahn nicht nur nicht kümmerten, sondern sogar noch dagegen ge¬ 
arbeitet haben sollen. Hätte Puchheim die Macht der Nachbarn schon damals 
besessen, so hätte es gleichfalls versucht, den Kreuzungspunkt außerhalb der Ge¬ 
meindegrenzen zu bringen. Zum Beweis dafür, was seinerzeit für eine Vorein¬ 
genommenheit gegen die Eisenbahn herrschte, braucht nur angeführt zu werden, 
daß die kleine Station der Westbahn, die mehr einer Haltestelle für Personen-
	        
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