Volltext: Prodrom einer Monographie der böhmischen Trilobiten

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Lappen gebildet, welche durch ‚scharfe Nähte verbunden sind. Der ‚vordere unpaarige 
Glabellarlappen ist vorn gerundet und an den mittleren Theil des Innenrandes des Wangen- 
stückes stossend; hinten ist er ausgeschnitieh und stösst an den vordern Rand des hintern 
Glabellarlappens ; zur Seite stösst er vorn an den Seitenlappen der Glabella, und rückwärts 
liegen zwischen diesem letzteren und ihm die vorderen, kleinen, dreiseitigen Glabellarlappen. 
Der hintere oder mittelste Glabellarlappen ist stark gewölbt, innerhalb der Augen liegend, 
vorn gerundet y hinten seitlich verschmälert , mit zwei seitlichen Basilarlappen , ‚welche 
durch die sie durchlaufende und. das hintere Glabellastück umlaufende Dorsalfurche fast 
rechtwinklich gefurcht sind. Die Seitenlappen der Glabella stossen aussen bogig an. die 
Wange, vorn und: innen an das. vordere: Glabellarstück und die vorderen Seitenlappen der 
Glabella; in der Mitte nach innen an den mittleren Glabellarlappen; und hinten und innen 
bogig ausgeschnitlten an die Basilarlappen. Nahe dem oberen inneren Winkel trägt‘ jeder 
auf “einer kleinen polsterförmigen Erhöhung das Auge, welches aus wenigen (zwei seitlichen) 
Stemmaten mit einer darüber stehenden Verzierung oder Warze besteht, ‚und gleich unter- 
halb des letzteren verläuft rund um die Glabella die Linie, welche die zweierlei Sculpturen 
dieser Lappen und des vorderen Glabellarlappens begränzt. Die Nackenfurche ist. breit, 
auf die Basilar- und Seitenlappen übergehend. Der Nackenring in der Mitte kurz gedornt, 
Sechs und zwanzig bis ‚acht und zwanzig Leibringe; ‘Spindel so breit wie der mittlere 
Glabellarlappen, ‚nach hinten sich allmälig verschmälernd. Pleuren flach und gerade, in 
der Mitte breit und seicht gerieft, am Ende gespitzt und kurz hakenförmig nach unten und 
hinten gekrümmt. Pygidium klein; Spindel zweigliedrig, kurz, durchlaufend, jederseits mit 
einem nach. hinten gerichteten lanzettförmigen Pygidiallappen. . 
_Hypostom lang, dreieckig, oben geflügelt; ‚Seitenränder geschweift; Spitze schnabel- 
artig nach ‚innen gekrümmt, schwach gekielt. ‘ Auf der innern Seite oberhalb ‚der Mitte 
zwei runde Muskeleindrüeke. 
Die kleine Familie‘ umfasst nur die Gattungen Harpes, Goldfuss und Harpides, 
Beyrich.. Ihre nächst verwandte lebende Familie bildet die Gattung Argulus, wie wir später 
a. u, O. ausführlich nachweisen werden, 
Die meisten fossilen Individuen der Gattung Harpes sind höchst selten gut erhalten, 
und daher sind alle bisher gegebenen Abbildungen und Beschreibungen, die von Sternberg 
und Goldfuss etwa ausgenommen, ‚völlig unbrauchbar. Man muss für diese Familie ‚ein 
ausserordentlich reiches Material besitzen, um‘ nur erträglich Brauchbares zu leisten, 
Wir besitzen in Böhmen bisher nur die Gattung Harpes. Es ist überdiess sehr 
schade, dass die schöne Gattung Harpides Beyrich (II, "Taf, 1V, 4.) nicht besser erhalten. ist, 
(. HARPES, Goldfuss. s, Taf. VIL Fig, 88, 
Char. Der hintere Glabellarlappen gross und hoch gewölbt. Augen aus zwei grossen 
und oft mehreren kleinen Linsen gebildet. Hypostom zugespitzt, gewölbt.  Pygidium Zwei- 
gliedrig, mit zwei seitlichen lanzettförmigen Pygidiallappen. Sechs und zwanzig bis acht 
und zwanzig Leibringe, welche schmäler als der‘ Kopf sind,
	        
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