113
weit über die. ihr angelagerten Pleuren vorragt, drei Längsfurchen zeigt und am Ende vier-
zähnig ist, deren äussere Zähne länger, die inneren aber kürzer sind. - N
Diese schöne Gattung repräsentirt die im böhmischen Übergangsgebirge noch völlig
fehlenden Remopleurides Murch., deren Habitus sie besitzt; aber die Zahl der Leibringe
und der. Kopfbau, mit dem ganz eigenthümlichen Pygidium, trennen sie von Remopleurides
hinlänglich, und erheben diese Gattung zu einer der denkwürdigsten Förmen als Repräsen-
tanten der Paradoxiden. N
Herr Barrande hat‘ die, wangenlose Glabella dieser Gattung bereits gekannt, und als
Pygidium unter dem Namen »Caphyra radians« (s. dess. Notice p. 32) beschrieben. Jede
genauere Betrachtung hätte schon aus dem Verlaufe der Furchen gezeigt, dass es kein Py-
gyidium irgend einer Art der Trilobiten sein kann, und bei solchem Irrthum haben wir auch
für nöthig erachtet, unsern frühern Namen beizubehalten.
Wir kennen bisher nur eine Art; diese ist: N
|. A. MURCHISONII, nob.
Die Art ist circa 30 mm. lang vom letzten Spindelringe des Pygidiums bis zum
Stirnrande, und vollkommen erhalten... Die Furchen der Glabella sind schmal, seicht, mond-
förmig nach aussen und hinten gekrümmt, und nicht den Rand der Glabellaerreichend.
Die Eckdornen sind steif, gerade, stark und bis zur fünften Pleura laufend; sie sind spitzig
und glatt, Das Pygidium besitzt drei Längsfurchen, deren jede einem Ausschnitte der vier
Zähne entspricht... Die Leisten zwischen den F urchen sind ‚etwas erhöht und schön sculpirt.
Im Schiefer bei Beraun selten.
II. REMOPLEURIDES, Murchis. s. Taf. VI, Fig. 59.
Kopf gerundet gewölbt; Glabella gross, oft vorgezogen oder gerundet, ‘meistens
glatt. Augen zur Seite der Glabella liegend, die Dorsalfurchen ausfüllend, sehr gröss,. halb-
mondförmig. Wange klein, dreiseitig, gedornt.. . Stirnnaht in der Dorsal- und Nackenfur-
chen-Durchkreuzung entspringend, und am oberen Augenrande in der Dorsalfurche zum
vorderen Stirntheile laufend und wahrscheinlich vor dem Stirnrande endigend. Nacken-
furche tief, schmal; Nackenring schmal, so breit wie die Spindel; letztere breiter als die
Pleuren; Spindelringe schmal und verziert. _ Dreizehn Leibringe. „Die Pleuren flach, fast
sichelförmig gekrümmt, gespitzt, gefurcht und an der Basis mit einer knotigen, condylar-
ähnlichen Warze geziert. -Siebente. Pleura dornartig verlängert. Pygidium klein; Spindel
mehrgliedrig, nicht durchlaufend, mit flachem, seitlich ganzrandigem, hinten mondförmig
ausgeschnittenem zweizähnigem Seitentheile.* .
In Böhmen ist bisher noch keine: Art dieser Gattung gefunden; ‚die bekannten
Arten gehören alle. .dem englischen Übergangsgebirge an. Wir entlehnten daher auch un-
sere Abbildung, wie bereits‘ oben erwähnt wurde.