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2. Tabakswolkenduft umkreist bläulich Rheinweinbecher;
desto heller - flammt der. Geist in dem Haupt der Zecher:
Füchslein fühlt im Weltenrund sich der Schöpfung Krone,
und er singt mit keckem Mund und mit keckem Tone: Ubi
sunt u... sS. W.
3, Jäh erwacht’. ich.‘ — Glockenklar tönt mir’s in den
Ohren, ‘heut’. sind’s runde siebzig Jahr’, seit du wardst ge-
boren. Heut’ schon liegen hinter dir der Semester‘ hundert!
Hell rieb ich die Augen mir, summte still verwundert: Vita
nostra u. 8. W. EL Sa
4. Schnell vom Läger sprang ich auf, rief: Mir hat‘ das
Leben viel in seinem kurzen Lauf Leid und Lust gegeben.
Sei vergessen, was gedrückt mich mit Sorg’ und Plage, heut
ein Hoch dem, was beglückt ‘meine jungen Tage: Vivat
academia u. 8. W. a .
5. Gold’ne Burschenzeit entflog schnell — - dass Gott
erbarme! Ledern Philisterium zog mich in dürre Arme. Doch
philistern lernt’ ich nicht, hoch, auf goldnen Schwingen, trug
mich Lieb’ zum Himmelslicht, Jubelnd durft ich singen: Vivant
omnes Virgines u. 8. w. ; /
‚6. Weib und Kinder an der‘ Hand,. freut’ ich mich des
Lebens; nützlich sein dem Vaterland, ward das‘ Ziel des
Strebens. Konnte sich’s zum Paradies auch nicht ganz ge-
stalten, Treue, die ich ihm. erwies, hat’s mir doch gehalten.
Vivat et respublica u. 8. wo... 1
‚7. Im latein’schen Liede sang heut’ ich alter Knabe
meines - Lebens. ganzen Gang von. der Wieg’ zum Grabe;
komme, wann du willst, Freund Hein, mich zur Ruh’ zu
bringen ;. doch wie einst ein: Füchselein, will der Greis noch
singen: Pereat tristitia u. Ss, w.
DZ.
1. Alt Heidelberg, du feine, du Stadt an Ehren reich;
am Neckar und am Rheine [: kein’ andre kommt: dir gleich. :]
2. Stadt fröhlicher. Gesellen, an Weisheit schwer und
Wein, klar zieh’'n ‘des Stromes Wellen, [: Blauäuglein blitzen
drein.:] .
3 Und kommt aus: lindem - Süden der Frühling: übers
Land, so webt er dir aus Blüten [: ein :schimmernd Braut:
gewand., :]