Volltext: Alpenländische Musiker-Zeitung Folge 7/8 1931 (Folge 7/8 / 1931)

„Alpenländische Musikers Zeitung! — 
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ind gesellige Unterhaltung. Herr Bezirkshauptmann DA 
Negro beehrte das Fest mit seiner Anwesenheit. Die 
woch lebenden Gründungsmitglieder, der Jubelkapelle, 
Johann Vorderegger-Miltersill und Kajetan Nußbaumer 
wurden besonders geehrt und mit einer Ehrenurkunde 
beteilt. Am, Festtage selbst fand um 5 Uhr früh der 
Weckruf statt, um 8 Uhr Empfang der Musikkapellen 
und, Festgäste am Bahnhof, sodann Einzug in das 
festlich geschmüchte Dorf zum Festplatze. Dortselbst Be— 
grüßung durch den Bürgermeister Lanner. Hierauf Fest— 
gottesdienst und nach Beendigung desselben Umzug und 
am Festplatz Begrüßung durch den Bundesleiter, hier— 
auf Festrede und Ehrung der Gründungsmitglieder 
Vorderegger und Nußbaumer. Zugleich wurde die Ver— 
teilung der Ehrenurkunden an die alten Musiker vor— 
genommen. 
Es wurden mit Ehrenurkunden ausgezeichnet: 
Krimml: Albert Bachmaier (27 Jahre), Anton 
Bachmaier (30), Georg Rupfner (30), Thomas Wallner 
(41), Hans Hochwimmer (30), Peter Lehner (20). 
Wald: Johann Emberger (7), Josef Sträßer 
(30), Sixtus Kaserer (26). — 
Neukirchen: Ferd. Buchmaier (40), Sigmund 
Stochmaier (30), Bartlmä Kronbichler (80), Älbert 
Wurnitsch (30), Isidor Kammerlander (25),Johann 
Budimaier (25), Johann Kammerlander (6), Josef 
Buchmaier (25). 
Hollersbach: Ferd. Zingerle (30u5 
Mittersill; Peter Hutter (64), Johann Lueg—⸗ 
hofer (60), Josef Eder (38) Bartl Eder (37), Norbert 
Bergerweis (37), Franz Rieder (31), Franz Altvater 
(26), Franz Straßer (48). — —8 
Stühlfelden: Thomas Pletzer (a9d)c. — 
Attendorf: Josef Schragl (51), Kaspar Gföller 
45), Alois Schernthaner (38), Johann Nill (35), Sud- 
wig Spitzer bß. —— 
Miedernsill: Karl Vorreiter (40), Johann 
Wallner (25), Peter Scherer (25), Andon Marchner 
(25), Franz Höttl (2583)353. 
Am Zriegerdenkmal. fand sodann eine kleine Ge⸗ 
denkfeier statt, wobei ein Blumenkranz am Denkmal 
niedergelegt wurde. Hierauf fand die Defilierung der 
Musikkapellen vor den Festgästen und der Jubelkapelle 
tatt. Bürgermeister Lanner dankte für die zahlreiche 
Beteiligung an dem Feste. Nachmittag trafen noch die 
Musikkapellen von Mittersill und Zell am See ein. 
Am 1Uhr war Aufstellung zum Festzug. Dieser Fest⸗ 
ug war recht schön geordnet und bildeten die ein— 
zelnen Festgruppen sehr hübsche Formen. Nach dem 
Hesamtspiele erfolgten Konzerte in den angewiesenen 
ßasthäusern. Dieses Musikfest, welches vom Wetter 
außerordentlich begünstigt war, kann als vollständig 
gelungen bezeichnet werden. c(gortsetzung folgt.) 
—XRO * 7J —IS— —A — 72 Z0 — 5 5 59060 2 — 77 14* —— 
Josef Hayoͤns 200. Geburtstag. 
Große Zestlichkeiten im Jahre 1932. 
Die Bundesregierung hat beschlossen, daß aus An— 
laß der 200. Wiederkehr des Geburtstages des großen 
IAterreichischen Tondichters Josef Haydnim kommenden 
Jahr eine repräsentative Haydn-Feier unter der Patro— 
nanz der Bundesregierung veranstaltet werden soll. Zur 
Festsetzung des näheren Programms fand vor kurzem 
m Bundesministerium für Unterricht mit dem in Beträcht 
ommenden musikalischen Körperschaften und der General— 
intendanz der Bundestheater eine Besprechung statt. Hie— 
bei wurde die Feier für die Woche vom 81. März bis 
6. April 1932 in Aussicht genommen.. 
Nach dem bisherigen Stand der Verhandlungen ist 
u. a. eine Huldigung vor dem Geburtshause Haydns 
in Rohrau, eine Haydn-Feier in Eisenstadt, insbesondere 
eine Festmesse in der Bergkirche dortfelbst, wo Haydns 
Gebeine beigesetzt sind und die Eröffnung des projeklier— 
ten Haydn-Museums, ein offizieller Festakt in Wien, eine 
Huldigung der Sängerschaft vor dem Haydn-Denkmal in 
Wien, eine Festaufführung der Oper „Orpheus“ in der 
Staatsoper, ferner ein Orchesterkonzert der Wiener Phil— 
harmoniker, zwei Kammermusikabende, eine Aufführuͤng 
der „Schöpfung“ und eine der „Jahreszeiten“ vorgefehen. 
Tostanini sagt ab. 
In Wien sollten zwei Konzerte der Wiener Phil— 
darmoniker, die für den 80. und 31. Mai angesetzt wa— 
ren, hyon Toscanini geleitet werden. Der berühmte Diri— 
gent hat die Konzerte nun abgesagt, und zwär mit der 
Begründung der; Verschlimmerung seines Armleidens. 
Es verlautet, daß Toscanini aus dem gleichen Grunde 
seine Mitwirkung an den Bahreuther Festspielen in die— 
sem Sommer absagen wird. Bezüglich jenes Konzertes 
der Salzburger Festspiele, das Toscanini dirigieren soll 
2. Orchesterkonzert am 26. August im Festspielhause, 
Programm: Werke Beethovens) ist eine Absage bisher 
nicht erfolgt. Pielfach wird angenommen, Toscanini häbe 
nicht wegen seines Armleidens abgesagt, sondern aus 
Anlaß der tätlichen Insultierung, der er in Bologna 
aus dem Grunde ausgesetzt war, weil er bei einem Kon— 
zerte die Faschistenhhmne nicht spielte. Er habe beschlos⸗ 
sen, sich aus diesem Grunde fuͤr die nächste Zeit aus 
der Oeffentlichkeit vollkommen zurückzuziehen. 
Toscanini ist derzeit in Mailand. Vor seinem Haus 
ind Geheimpolizisten und in einiger Entfernung Kara— 
zinieri aufgestellt. Er wird Italien kaum mehr ohne be— 
ondere Erlaubnis der Regierung verlassen können. Es 
däre ihm ein Leichtes gewesen, sofort nach dem 8Zwi— 
chenfall von Bologna mit seiner Familie über die kaum 
ꝛine Stunde von Mailand entfernte Schweizer Grenze 
Italien zu verlassen. Er hat aber durchaus den Eindruck 
einer Flucht vermeiden wollen und ist daher in seine 
Mailänder Wohnung zurückgekehrt. Die beiden Gedächt— 
niskonzerte für den Komponisten Martucci in Bologna 
wären unentgeltlich von ihm dirigiert worden · 5 
Streiflichter 
„Die Wozart⸗Doppelschillinge. Zu den Schubert-, den 
Billroth- und den Vogelweider-Doppelschillingen kom— 
nen nun im Wozartjahr solche, die das Bild des Gro— 
zen tragen. Vom 18. Mai an wurden, wie eine amt⸗ 
iche Mitteilung besagt, Doppelschillinge mit dem Bild— 
ais Wolfgang Amadeus Mozarts ausgegeben. Die Vor— 
derseite zeigt das Kopfbildnis in Seitenaänsicht, am Rand 
kreisffärmig die Umschrift „Wolfgang Amadeus Mo— 
art“, und unten die SJahreszahlen „1756 bis 1931*. 
Die sonstige Ausstattung, die Auͤsmaße, der Feingehalt 
ind das Gewicht sind dieselben wie bei den Doppel— 
chillingen mit den Bildnissen Schuberts, Billroths und 
Walters von der Vogelweide. 7 
Ein Streichquartett wird gesucht. Das Bruinier— 
Quartett in Berlin erläßt ein Preisausschreiben für ein 
neues, noch nicht aufgeführtes Streichquartett. Der Preis 
7, tausend Goldmark — gelangt ungeteilt am 1. Zänner 
932 zur Ausgabe. Das Bruinier-Quartett bringt das 
Werk im Frühjahr 1932 zur Uraufführung. Die Manu— 
kripte sind anonhym, mit Kennwort versehen, bis zum 
l. September 1931 einzusenden an Notar Max Ohn⸗ 
tein (Bruinier⸗Quartett⸗Preisausschreiben) Berlin Wo, 
Tauentzienstraße Ar. TB. An dem Wettbewerb können
	        
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