22 —
mir bis heute nicht gelungen, zur Herstellung ne
entsprechende Firma ausfindig machen zu können. Bei
meinem Marschbuchschutzrahmen ist ein Abschreiben über—
flüssig und auch überflüssig, die Märsche mit besonz;
derer Tinte zu schreiben.
Weiters ersuche ich um Mitteilung, ob die für den
Bezirksverband verfaßten Statuten der behördlichen Ge—
nehmigung bedürfen. Ich weiß wohl zur Genüge, daß
ein behördlich genehmigtes Statut in mannigfacher Hin—
sicht einen gewissen Schutz bietet, aber lieber wäre es
mir, zwanglos zu sein und, auch um die erheblichen
Kosten zu vermeiden. ——⏑—⏑———
Ich bin nun mit meinem Bezirksbericht zu Ende
und ersuche die Versammlung, denselben zur geneh—
migenden Kenntnis zu nehmen .·...
Ph. Schaffler, Bezirksobmann.
1. Bezirksmusikertreffen des Bundes „Oberndorf“ bei
* Sahzburg5
Eines außerordentlichen Zuspruches erfreute sich das
am 18. v. M. stattgefundene Konzert, Gesamtspiel und
Tanzkränzchen der Kapellen des obigen Bezirkes, zu
welchem 68. Musiker erschienen waren, und welche Ver—
anstaltung von den vielen Besuchern als vollkommen ge—
lungen bezeichnet wurde.
Der Bundesobmann, Kapellmeister Schaffler, be—
sprach nach der Begrüßung die Verhältnisse zwischen
den Ortsbewohnern und den einzelnen Kapellen und er—
wähnte (und dies nicht mit Unrecht. Anmerk. des Lan—
desverb.) daß die Kapellen trotz allen guten Willens
immer noch nicht die richtige Anerkennung finden, welche
wahrscheinlich erst dann eintreten würde, wenn sich die
Landkapellen nicht mehr selbst erhalten könnten, und dies
dürfte kein Wunder genannt werden, nachdem von keiner
Seite eine Unterstützung zu erwarten ist, und die Bevölke—
rung es als ganz selbstverständlich findet, daß eine
Musik da ist, ohne jedoch zu bedenken, daß die Auf—
bringung der Mittel zur Anhassene der Instrumente
und Musikalien usw., sehr oft mit großen Schwierig—
keiten verbunden ist.
Redner glaubt jedoch, daß, wie der Besuch zeigt,
die Zukunft ein besseres Zusammengehörigkeitsgefühl auf—
lommen läßt, und dankt allen Besuchern, ebenso auch
allen Musikern; für die Mitwirkung und das stramme
Zusammenhalten in den bis jetzt nicht besonders gün—
stigen Zeiten und knüpft daran die Hoffnung, daß, wenn
wieder der Ruf zu einem solchen Feste erschallen sollte,
sich fämtliche Kapellen des Bezirkes (sehr befremdend
wirkt das Fernbleiben der Kapelle von Lamprechtshau—
sen) beteiligen werden, zum Blühen und, Gedeihen der
guten Sache der Nichtberufsmusiker in sämtlichen Ländern
Oesterreichß. —
Jubiläum des Altkapellmeisters in St. Johann i. P.
Am 18. Jänner ehrte ganz St. Johann i. VP. den
im 78. Lehensjahre stehenden Kapellmeister Josef Kron—
berger, welcher in voller geistiger und körperlicher Frische
noch immer die Musikdienste mitmacht.
Erschienen waren: Die Bürgerkapelle, die Bauern—
schützenkayelle und die Bundesbahnerkapelle Bischofshofen.
— 4 bestritten abwechselnd die Konzertein—
agen.
Der Obmann der Bürgerkapelle, welcher der Jubilar
durch mehr als 50 Jahre angehörte, begrüßte den Kol—
legen und entrollte ein Lebensbild des Gefeierten, in
welchem Verschiedenes wieder ins Gedächtnis gerufen
wurde, was die Zeiten bereits verwischt haben, so daß
manche Episode herzlich belacht und dadurch gute Stim—
mung hervorgerufen wurde, die auch bis in die späten
Abendstunden anhielt. ..
NVachdem der Herr/- Bezirkshauptmann dem Jubilar
die Medaille für Verdienste um die Republik angehef—
tet hatte, wurde Kronberger von sämtlichen Vereins—
vertretungen auf das herzlichste beglückwünscht.
„Alpenländische Musiker⸗ Zeitung
Die Glückwünsche des Landesverbandes überbrachte
der Obmann Kapellmeister Richter, und schilderte in
rusführlicher Weise die Leiden und, Freuden eines Kapell⸗
neisters und der Musiker, und betont, daß wohl wenige
von den Anwesenden wissen, welche Schattenseiten in
dem scheinbar sehr lustigen Beruf der Musiker vor—
handen sind. . 354 W
Der Jubilar dankte in schlichten aber trefflichen
Worten für die große Ehrung, welche er sich aber
nicht verdient haben will, und erklärte, daß sein Wir—
ken ganz selbstverständlich war und er nur immer den
»inen Vorsatz hatte, mit allen gut auszukommen, was
HIm auch gelungen sein muß, sonst wäre dieser schöne
AÄbend und der große Besuch nicht möglich. Der Lan—
desverband wünscht ihm Hoch viel Glück für ferneres
Wohlergehen mit dem Beifügen, daß alle, Musikkol⸗
legenn sich an solchen Vorbildern ein Beispiel nehmen
möchten, dann würde es um die Zukunft der Nicht—
berufsmusiker, welche, von verschiedenen Seiten angegrif⸗
fen, um ihre Existenz kämpfen, nicht schlecht bestellt sein.
Niederösterreich
—XF J J
Musik⸗Werbeversainmlung in Gänserndorf a. d. Nordb.
J Am Sonntag, den 28. Dezember 1930, fand über
Einladung des Musikverbandes der Nicht- und Neben—
zerufsmusiker eine Werbepersammlung statt, bei, welcher
Bundesobmann Herr Gottlieb Ostadal von Ober-Sie—
enbrunn, Kassier Herr Alois Stix von Bernhards—
hal, Gänserndorf als Bundeskapelle, Weikendorf, Dörf—
es, Pyrawarth, Schönkirchen, Gr.“Schweinbarth, Auers—
hal, Hohenau, Ollersdorf, Weidendorf, Prottes vertreten
varen. —
Herr Gutmann von Gänserndorf begrüßt die Er—
chienenen und erteilt dem Bundesobmann Herrn Osta—
däl, das Wort. Letzterer erläuterte den Zweck und das
Bestreben des Landesverbandes bis ins kleinste und
esprach auch die Notwendigkeit des Zusammenschlusses
ller Musikkapellen und Nichtberufsmusiker, da durch die
orlage eines von den Berufsmusikern eingebrachten
Hesetzes der Bestand der Landkapellen gefährdet sei. Die
Inwesenden nahmen die Aufklärung und den Bericht
ur Kenntnis und dankten Herrn Ostadal für die Aus—
ührungen und bedauerten, daß selber aus wichtigen
zründen die Versammlung früher verlassen mußte. In
er weiteren Besprechung meldeten sich vier Kapellen zum
Beitritt, die anderen versprachen, nach Fühlungnahme
nit ihren Mitgliedern, auch, in den Reihen des Ver—
bandes zu erscheinen, und stellten das Ersuchen, eine
Versammlung im Jänner oder Februar abzuhalten und
auch die Wahl der Bezirksvertreter his zu diesem Zeit⸗
punkte zu verlegen. Für die notwendigen Arbeiten bis
zur Gründung eines Bezirksverbandes wurde Herr Rudolsf
Hutmann von der bestehenden Bundeskapelle in Gän—
serndorf als Vertreter und Mitarbeiter des Bundes
gewählt. Nach dreistündiger Dauer fand, die Werbe—
versammlung einen, befriedigenden Abschluß.
An alle Verbandsmusikkapellen!!
Es diene allen zur Kenntnis, den Pauschalbetrag
»on 20 Schilling mittels Postanweisung an den Ver—
handskassier Herrn Franz Wohofsky, Friseurgeschäft
in St. Michael, ehestens einzusenden. Erlagscheine wer—
den erst angeschafft . Hans Moder, Bundesobmann.
Wald. Mitgliederkonzert. Am 8. Dezember
fand hier im Gasthause Frühling unter der Leitung
des bewährten Kapellmeisters Herrn Josef Hammer—
schmied ein Mitgliederkonzert statt, welches so ziemlich
guͤt besucht war? Die vorgetragenen Musikstücke wurden
Steiermark