Volltext: Ansprache bei der Christbaumfeier des kath. Arbeitervereines in Enns, im Jahre 1914 und Eidesansprache an die Jungschützen am 16. Mai 1915

— glänzen immerfort. So muß der Todesen— 
gel über die weite Erde geh'n, damit der Weih— 
nachtsengel wieder verstanden werd! 
Ja Weihnachtsengel! Er geht von Stadt 
zu Stadt, von Dorf zu Dorf, von Haus zu Haus — 
in allen Häusern will er Friedensbote sein —, aber 
in vielen Häusern, in denen treulich jedes Jahr der 
Christbaum strahlte, heue rglänzt er nimmer mehr 
— denn er ist fort — ja er — der Vater — fort, 
ja dort im Kriege; und Mutter hat es nicht 
zustandegebracht ob des Widerspruchs der seligen 
Erinnerung vergangener Jahre und des furchtbaren 
Ernstes des heurigen einen Christbaum aufzustellen 
— es tat ihr zuwehe — ; denn der Herr spricht 
heuer lauter und ernster zu ihr und ihren Kindern 
und in der Stille der hl. Nacht hört sie der Geschütze 
ehernen Todessang in ihr stilles Stübchen tönen 
und 100mal, frägt sie sich beklommenen Herzeus 
„lebt er noch — ja er — der Vater?“ Auch 
im hiesigen kathol. Arbeitervererein hat der Krieg 
seine Männer geholt und manche Familie hat keinen 
Christbaum; denn der Vater ist fort. Doch wo 
des rauhen Krieges Macht die Vaterliebe aus dem 
Hause fortgführt, da wurden, werte Versammelte, 
da wurden IhreHerzen golden, Ihre Liebe gab 
für sie; durch Ihre liebevolle Unterstützung, werte 
Gäste, wurde es möglich, daß auch heuer wieder 
unsere lb. Arbeiterkinder beschert werden können — 
mehr wie sonst. O, wenn Sie dann die Kinder 
kommen seh'n, wie sie nehmen die Gaben in Empfang, 
die gespendet Ihre Hand, wenn Sie Kinderaugen 
glänzen sehen — in Liebesdankbarkeit — dann, ja
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.