Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

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Katholikentag. 
Anlässen. Während des Soinmers pflegte man die Kinder vor Be- 
ginn des Unterrichtes in der Kirche zur heiligen Messe zn versammeln, 
bei lvelcher oft fromme Lieder gesungen lvurden. Mehrmals im Jahre 
gingen die Schüler gemeinsam zur heiligen Beichte und zur heiligen 
Kommunion, wogegen der Unterricht an den betreffenden Tagen 
oder Halbtagen entfiel. 
Katholikentag. 
Ein hervorragendes Ereignis war der „Katholikentag der Deut 
schen Österreichs" in Linz in der Zeit vom 15. bis 17. August 1913. 
Seit der Generalversammlung der Katholiken Deutschlands in 
Linz im Jahre 1850 hatten solche noch mehrmals auf österreichischem 
Boden, und zwar in Wien, Linz (1856), Salzburg, Prag und Inns 
bruck stattgefunden. 
Nachher beschränkten sie sich infolge politischer Veränderungen 
ans die Gebiete des neu geschaffenen Deutschen Reiches, zu welchem 
Österreich nicht gehörte. In Österreich aber hielt man „Allgemeine 
österreichische Katholikentage" zu Wien (viermal), Linz (1892), Salz 
burg und Innsbruck. 
Der Vorschlag, im Jahre 1913 einen Katholikentag der Deutschen 
Österreichs, und zwar in Linz abzuhalten, war von einem deutschen 
.Katholikenrat in Böhmen, dessen Präsident der Abt von Hohenfurt 
Bruno Pammer war, ausgegangen. Er wurde in Wien, dann in 
jenen 17 österreichischen Diözesen, in welchen sich eine namhafte Zahl 
von deutschsprechenden Katholiken befanden, geprüft und von einer 
hiezu befugten Zentralorganisätion in Wien angenommen. 
Die letztere wählte den Grafen Ernst Mar schall in Wien zum 
Präsidenten und den genannten Abt zum Vizepräsidenten des vor 
bereitenden Wiener Komitees. Gleichzeitig wurde eine Deputation 
zum Bischof von Linz entsandt, um diesen zu bitten, die Abhaltung des 
Katholikentages in Linz genehmigen zu wollen. Bischof Rudolf gab 
sogleich seine Zustimmung und versprach die möglichste Förderung 
des Werkes. Mit dem Landeshauptmann Johann Nepomuk Hauser 
und dem Prinzen Ludwig von Sachsen-Koburg-Gotha in Steyr 
trat er an die Spitze des vorbereitenden Landeskomitees. 
In einem noch außerdem gebildeten Lokalkomitee befanden sich 
als Präsident der kaiserliche Hofrat Michael Breuer, als Schrift 
führer Preßvereinsdirektor Friedrich Pesendorfer, als Kassier 
Druckereileiter Karl Commenda mit einer Anzahl anderer einfluß 
reicher Personen. 
Als Festsaak für die öffentlichen Versammlungen diente die 
Turnfesthalle auf den Südbahnhofgründen, für die geschlossenen Ver 
sammlungen (Sektionsberatungen) wurden die größten und schönsten 
Säle von Linz gemietet: der Landschaftliche Redoutensaal, der
	        
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