Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

IBS 
Synode. 
die Zeitschrift derselben und gab auch selber eine Zeitschrift heraus. 
Da sich die zahlenden Leser nur spärlich einfanden, so waren nach 
zwei Jahren die Geldmittel des Herausgebers erschöpft und die Zeit 
schrift ging ein. Die noch lagernden Vorräte derselben und einiger 
anderer Schriften des gleichen Gegenstandes schenkte Hartl anläßlich 
seiner Übersiedlung nach Wels (1917) dem Vaterlande, für welches 
in jener Zeit des Krieges Massen von Altpapier gesammelt wurden. 
Erst nach dein Kriege war es möglich, die Verbindung mit dein 
Auslande wieder airzuknüpfen. Der Nanre Perfekt für die von Hartl 
empfohlene Weltsprache trat indessen, nachdem er seine Zeitschrift 
hatte eingehen lassen, mehr in den Hintergrund; die Italiener be 
sonders gewöhnten sich an den Namen Jnterlingua, der nicht gerade 
eine bestimmte Weltsprache, sondern Weltsprache oder Zwischen 
sprache überhaupt bedeutet. Organ der Academia pro Interlingua 
wurde seither die int Jahre 1926 in Mailand gegründete Zeitschrift 
Schola et vita. In ihr wurden die Grundsätze der Perfektsprache 
auf Schule und Leben angewendet. 
Synode. 
Ein Mittel der kirchlichen Rechtsordnung, das der auf Franz 
Maria folgende Bischof Rudolf Hittmair (1909—1915), früher 
Theologieprofessor und Regens des Priesterseminars in Linz, ge 
brauchte, war eine Diözesansynode. 
Sie war die erste in Linz seit dem mehr als 120jährigen Bestände 
des Bistums. Das Konzil von Trient hatte wohl öftere Diözesan- 
wie auch Provinzialsynodeu in Aussicht genommen. In Wien war 
eine Provinzialspnvde oder, wie man auch sagt, ein Provinzialkonzil 
bald nach dem Abschluß des Konkordates gewesen (1858). Schwierig 
keiten mannigfacher Art standen der öfteren Abhaltung solcher Kirchen 
versammlungen entgegen. Bischof Rudolf hielt aber den Nutzen 
eiuer Diözesansynode für groß genug, um eine solche zu wagen. 
Ihre Sitzungen (Sessionen) und größeren Beratungen (Ge 
neral kongregatiouen) waren im neuen Dome, der im Jahre 1909 
die Kirche des Domkapitels und überhaupt die Domkirche im vollen 
Sinne des Wortes geworden war, durch drei Tage, vom 22. bis 
24. August 1911. Die Zahl der aus dem ganzen Lande geladenen 
und anwesenden Priester betrug 417. 
Die Akten der Synode, in lateinischer Sprache verfaßt, wurden 
nachher durch den Druck vervielfältigt. Im Wesentlichen enthalten 
sie eine Zusammenfassung der vielen Verordnungen, die seit langen 
Jahren über die Verwaltung des geistlichen Amtes in der Diözese 
erlassen worden waren. 
Als Beigaben zu den lateinischen Synodalakten wurden in 
deutscher Sprache Gesetze und Verordnungen über die Ehe, die Ver 
waltung des Kirchen- und Pfründenvermögens und den Religions 
unterricht an die volksschulpflichtige Jugend gedruckt.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.