Volltext: Oberösterreich (3. Band / 1928)

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Fürsorge. 
genanntes Realgymnasium, entstand; als endlich mich in Steyr die 
Realschule in ein Realgymnasium verwandelt wurde, da fehlte es 
nicht an Mittelschulen, aus denen sich das Priesterseminar und ebenso 
die Ordenshäuser den nötigen Nachwuchs für ihren Personalstand 
erhoffen konnten. Auch der Beamtenstand für Verwaltung, Rechts 
pflege und Unterricht in Österreich erhielt nun im Verhältnis zu früher 
einen zahlreicheren Nachwuchs aus dem Lande ob der Enns. 
Da das Priesterseminar einer Vergrößerung und verschiedener 
neuer Einrichtungen bedurfte, so baute der fürsorgliche Bischof einen 
dritten Stock ans das Seminargebäude und traf die nötigen Ver 
besserungen. 
Fürsorge. 
Die neue Zeit stellte aber an die Fürsorge nicht nur der Kirche, 
sondern auch der Gemeinden, des Landes und verschiedener Körper 
schaften gar viele Ansprüche. ~ 
Der Bischof rief ein Konvikt für Schüler der Lehrerbildungs 
anstalt und für Bürgerschüler in Linz ins Leben, nach seinem Namens- 
patron, dem heiligen Franz von Sales, Salesianum genannt, während 
anderseits der von eineni oberösterreichischen Arzte in Wien, Doktor 
Kaspar Schwarz (aus Lasberg), gegründete Katholische Schulverein 
für Österreich eine katholische Lehrerbildungsanstalt in Linz erbaute 
(1905), nachdem er eine ebensolche zuvor in Wien erbaut hatte. 
Die Schulschwestern in Vöcklabruck eröffneten eine Lehrerinnen 
bildungsanstalt dortselbst (1894). 
Die Kreuzschwestern hatten schon etwas früher eine Erziehungs 
anstalt in Ort am Trannsee gegründet. Sie verbanden damit ein 
Lyzeum, das, ähnlich einer gleichnamigen Mädchenschule in Linz, 
den wechselnden Wünschen der Eltern entsprechend, später den Charak 
ter einer Mittelschule uiit einem höheren Frauenlehrgange annahm. 
Auch die Ursnlinen in Linz gestalteten ihre höhere Töchterschule den 
Wünschen der Eltern gemäß aus. Dagegen konnten die Salesiane- 
rinnen in Gleink den gesteigerten Anforderungen der Zeit nicht mehr 
nachkommen und gaben ihre Erziehungsanstalt auf. 
Für eine beträchtliche Zahl von Kindern aus verschiedenen Lan 
desteilen entstand nebst den in mehreren Städten befindlichen Waisen 
häusern und der Erziehungsanstalt in Baumgartenberg eine ähnliche 
Anstalt zum Guten Hirten in Linz. 
Das Taubstummeninstitut ivurde vergrößert, das Blindeninstitut 
durch eine Beschäftignngs- und Versorgungsanstalt für erwachsene 
Blinde ergänzt. 
Beispiele der Fürsorge sind ferner die mehrmals vergrößerte 
Landes-Jrrenanstalt, das städtische Versorgungshaus in Linz, dann 
mehrere private und öffentliche Krankenhäuser in Linz, Steyr, Bad 
Hall, Bad Ischl, Schärding und anderen Orten, endlich ein Idioten-
	        
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