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Fürsorge.
genanntes Realgymnasium, entstand; als endlich mich in Steyr die
Realschule in ein Realgymnasium verwandelt wurde, da fehlte es
nicht an Mittelschulen, aus denen sich das Priesterseminar und ebenso
die Ordenshäuser den nötigen Nachwuchs für ihren Personalstand
erhoffen konnten. Auch der Beamtenstand für Verwaltung, Rechts
pflege und Unterricht in Österreich erhielt nun im Verhältnis zu früher
einen zahlreicheren Nachwuchs aus dem Lande ob der Enns.
Da das Priesterseminar einer Vergrößerung und verschiedener
neuer Einrichtungen bedurfte, so baute der fürsorgliche Bischof einen
dritten Stock ans das Seminargebäude und traf die nötigen Ver
besserungen.
Fürsorge.
Die neue Zeit stellte aber an die Fürsorge nicht nur der Kirche,
sondern auch der Gemeinden, des Landes und verschiedener Körper
schaften gar viele Ansprüche. ~
Der Bischof rief ein Konvikt für Schüler der Lehrerbildungs
anstalt und für Bürgerschüler in Linz ins Leben, nach seinem Namens-
patron, dem heiligen Franz von Sales, Salesianum genannt, während
anderseits der von eineni oberösterreichischen Arzte in Wien, Doktor
Kaspar Schwarz (aus Lasberg), gegründete Katholische Schulverein
für Österreich eine katholische Lehrerbildungsanstalt in Linz erbaute
(1905), nachdem er eine ebensolche zuvor in Wien erbaut hatte.
Die Schulschwestern in Vöcklabruck eröffneten eine Lehrerinnen
bildungsanstalt dortselbst (1894).
Die Kreuzschwestern hatten schon etwas früher eine Erziehungs
anstalt in Ort am Trannsee gegründet. Sie verbanden damit ein
Lyzeum, das, ähnlich einer gleichnamigen Mädchenschule in Linz,
den wechselnden Wünschen der Eltern entsprechend, später den Charak
ter einer Mittelschule uiit einem höheren Frauenlehrgange annahm.
Auch die Ursnlinen in Linz gestalteten ihre höhere Töchterschule den
Wünschen der Eltern gemäß aus. Dagegen konnten die Salesiane-
rinnen in Gleink den gesteigerten Anforderungen der Zeit nicht mehr
nachkommen und gaben ihre Erziehungsanstalt auf.
Für eine beträchtliche Zahl von Kindern aus verschiedenen Lan
desteilen entstand nebst den in mehreren Städten befindlichen Waisen
häusern und der Erziehungsanstalt in Baumgartenberg eine ähnliche
Anstalt zum Guten Hirten in Linz.
Das Taubstummeninstitut ivurde vergrößert, das Blindeninstitut
durch eine Beschäftignngs- und Versorgungsanstalt für erwachsene
Blinde ergänzt.
Beispiele der Fürsorge sind ferner die mehrmals vergrößerte
Landes-Jrrenanstalt, das städtische Versorgungshaus in Linz, dann
mehrere private und öffentliche Krankenhäuser in Linz, Steyr, Bad
Hall, Bad Ischl, Schärding und anderen Orten, endlich ein Idioten-