Volltext: Die Kämpfe um Baranowitschi [9] (Band 9/1926)

Verschärfung der Lage bei der Armeeabteilung Woyrsch. 
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das russische 25.Korps mit 46. Inf. und 3. Gren.Div. Das an 
die Armeeabteilung Woyrsch nördlich anschließende deutsche 
XXV. Reserve-Korps hatte anscheinend nur die neugebildete Tur- 
kestanische 7. Division sich gegenüber. Da ferner in zweiter 
Linie mit der Anwesenheit der Turkestanischen 1. und 2. Division, 
der Sibirischen 11. Schützen-Division vor der Front der Armee- 
abteilung und des russischen 9. Korps mit 5. und 42.Jnf.Div. in 
Gegend von Stolpce zu rechnen war, so blieben dem Gegner 
selbst bei Abgabe stärkerer Teile an die Brussilow-Front 
noch erheblich überlegene Kräfte zur Führung eines Angriffes 
gegen die Front der Armeeabteilung Woyrsch verfügbar. 
Der Abschnitt nördlich der Bahn Minsk—Baranowitschi ge¬ 
hörte zum Bereich der russischen 4.Armee (Ragosa), südlich der 
Bahn zur 3. Armee (Lesch). Beide unterstanden dem General 
Ewert, dem Führer der Heeresgruppe West in Minsk, 
Als vermutliche Richtungen eines russischen Angriffs kamen 
in Betracht: die Front des Landwehr-Korps und der österreichi- 
fchen 16. Division, und zwar im besonderen der Abschnitt von 
Darowo östlich und von Stolowitschi nordöstlich von Barano¬ 
witschi. Außerdem gewann durch die zwar nicht sicher festge- 
stellte, aber durchaus mögliche Anwesenheit des russischen Armee- 
oberkommandos 3 in Siniawka der Abschnitt des Beskidenkorps 
beiderseits der Moskauer Chaussee nach Süden bis in die Wal- 
düngen an Bedeutung. 
So vergingen die Tage der ersten Juniwoche, ohne daß ein 
klares Bild der Lage vor der Armesfront gewonnen werden konnte. 
Gemeldete Truppenbewegungen, erkundende russische Offiziere, 
Hin- und Hermärsche kleinerer Abteilungen, stärkerer Verkehr 
von Meldereitern und Fahrzeugen konnten ebensogut auf Ab- 
transporte wie auf Bewegungen für einen Angriff deuten. Auch 
die in den letzten Tagen in der Gegend von Ulafsy von den Russen 
vorgeschobenen Stellungen machten nicht ohne weiteres den Ein- 
druck von „Angriffsstellungen". 
Gleichwohl wurde der Armeeabteilung auf eine Anfrage der 
Obersten Heeresleitung nach der Möglichkeit weiterer Abgaben 
zur Front Linsingen der Entschluß nicht leicht, denn: „Von 
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