Geleitwort.
s ist mir eine besondere Freude, einer Litte des Herrn
Verfassers folgend, der vorliegenden Schrift „Die
Schlacht bei Äaranowitschi" ein Geleitwort, das
meinem einstigen ^andwehrkorps gewidmet ist, mit
auf den Weg geben zu dürfen. Ich tue das um so
lieber, als das ^andwehrkorps, später allgemein das
„Schlesische" genannt, eine Geschichte dieses Krieges
aufzuweisen hat, welche es mit seiner Heimatprovinz Schlesien für alle
Zeiten verbinden dürfte.
Das ^andwehrkorps bestand zum größten Teil aus Schlesiern, zu
einem kleineren Teile aus Mannschaften der Provinz Posen. Ähnlich
sehten sich die Offizierkorps zusammen.
Obwohl ich schon -19-11 den Abschied genommen hatte, wurde ich
mit Ausspruch der Mobilmachung zum Kommandierenden General dieses
Korps, Exzellenz Frhr. v. Koenig zum Kommandeur der 3., Exzellenz
v.Wegen er zum Kommandeur der 4. Landwehr-Division ernannt.
Der größere Teil der Truppen kannte mich persönlich aus der Zeit, da
ich Kommandeur des VI. sschlesischen) Armeekorps gewesen war.
Man hatte stch im Kriegsministerium erst im Frühjahr 1914 ent¬
schlossen, im Kriegsfalle ein <5andwehrko?pö gegen den Osten aufzustellend
Äei Eintritt der Mobilmachung fehlte es daher noch an allen Ecken und
Enden. Schwere Artillerie war nicht bereit, Pionier» und Sanitäts-
formationen mußten improvisiert werden, und soviel ich mich erinnere,
verfügte ich in dem ersten Zeitabschnitte über im ganzen nur 12 Maschinen-
gewehre. Aber der Geist der Truppe war vortrefflich, die Disziplin muster-
Haft, und die feldmäßige Ausbildung sollte sich bewähren.
So rückte ich mit dem Korps am 30. August, begleitet von meinem
Stabe, an dessen Spitze Oberstleutnant Heye stand, der mir währenb
des Krieges zum treuen Freunde werden sollte, voll begeisterter Sieges-
Hoffnung über Ezenstochau-Kalisch in Polen ein und überschritt nach leichten
Gefechten am 3. September die Weichsel südlich Iwangorod. Hier trat
das^andwehrkorps in den Verband der osterreichisch-ungarischen 1.Armee
und blieb nun bis Ende 1917 unausgesetzt mit der österreichischen Heeres«-
macht in unmittelbarer Verbindung.