Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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Bataillon des Regiments 236 soll bis zur Dunkelheit die Guinguette- 
Ferme gehalten haben. Die Division Perruchon hatte ihre 
Aufgabe gelöst und der 69. Reserve-Division im tapferen Widerstand 
bei Benay einen geordneten Abzug erstritten"). 
Auf der großen Straße von St. Quentin sehen die Sieger Fahr- 
zeugkolonnen zurückhasten. Jetzt jagen drüben, in Staubwolken ge¬ 
hüllt, Batterien vorüber. Aber auch die eigenen sind zur Stelle. Mit 
schweißbedeckten Pferden kommen sie herangaloppiert. Major 
Warmstedt, der Führer der I. Abteilung des Res.Feldart.R. 20, 
zeigt sich wieder als der gleiche Draufgänger wie bei Gozse am 
23. August und hat seine Batterien nach den ersten rückgängigen Be¬ 
wegungen des Feindes selbständig nach der Höhe südlich Benay vor¬ 
geworfen. Aus eigenem Entschluß kommt auch Oblt. B r a u e r mit 
der 3. Batterie des Res.Feldart.Regts. 19 von Essigny heran. Helle 
Begeisterung löst es bei der Infanterie aus, als nun deutsche Ge¬ 
schütze ihre Stimmen in das Schrapnellseuer des Feindes mischen. 
Drüben war fast die gesamte Artillerie der beiden im Rückzüge be¬ 
findlichen Reserve-Divisionen aufgeboten, um den lästigen Berfolger 
abzuschütteln. Schwere Kaliber, die man irrtümlich für Festungs- 
geschütze von la Fsre hielt, schleuderten Granaten nach Benay, das 
in Flammen aufging. Wohl versuchten hier und da tatkräftige Kom¬ 
pagnie- und Zugführer weiter vorzustoßen. Das feindliche Feuer 
zwang jedoch zu verlustreicher Amkehr. Bei den 74ern mehrten sich 
die Verluste. Der 2. Zug der Pionier-Kompagnie B i d e a u verlor 
in kurzer Zeit seinen Führer, Lt. K e r st e n, und 11 Mann. Auch 
das Reserve-Regiment 15, das gegen 4™ nachmittags die Lamboy- 
Ferme genommen und dort Gefangene gemacht hatte, kam infolge des 
heftigen Artilleriefeuers nicht weiter vor. Es waren hier nur geringe 
Berlufte eingetreten, da während des Borgehens die Maschinen- 
gewehr-Kompagnie unter Bizefeldwebel Möller geschickt aus 
überhöhender Stellung den Feind niedergehalten hatten. I./Res. 55 
*) Die Frage, ob auf das Weichen des Gegners neben dem Flankenstoß 
des Oberstlt. Rieben sah m und dem Frontalangriff der 74er auf Benay 
auch das Erscheinen von Teilen der 2,Garde-Neserve-Division Einfluß hatte, 
»st unseres Dafürhaltens -u verneinen, kann erschöpfend aber erst nach Quellen- 
der Gegenseite beantwortet werden, die noch nicht vorliegen.
	        
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