Volltext: Der rechte Flügel der deutschen 2. Armee am 29. und 30. August [7A] (Band 7A I. Teil / 1925)

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hallen die Regimenter durchschnittlich nur elwa 5% an Marsch. 
Verlusten seit Beginn des Feldzuges aufzuweisen. Das Korps ver¬ 
fügte noch über eine Gefechtsstärke von 14000 Gewehren, 72 Feld- 
und 8 schweren Geschützen. Eine beträchtliche Anzahl von Kom¬ 
pagnien war für besondere Zwecke zurückgelassen worden*). Der 
Mangel an Artillerie — jede Division besaß nur sechs Batterien — 
fiel nachteilig ins Gewicht, während die Ausstattung mit Maschinen¬ 
gewehren derjenigen aktiver Korps entsprach. Sehr erheblich war der 
Ausfall an Führern: von acht Infanterie-Regimentern wurden nur 
noch zwei, von 23 Bataillonen zwölf von den ursprünglichen Komman¬ 
deuren geführt. Die Offizierkorps der Infanterie-Regimenter be¬ 
saßen durchschnittlich nur noch zwölf aktive Offiziere, die bei der 
2. Garde-Reserve-Division den Grenadier-Regimentern des Garde¬ 
korps und der Infanterie-Schießschule**), bei der 19. Reserve-Division 
dem aktiven X. Armeekorps, sowie der Kriegs- und der Reitschule in 
Hannover entstammten. Bei mehreren Bataillonen wurden bereits 
alle vier Kompagnien von jungen Reserve-Offizieren oder Feldwebeln 
geführt. 
Am die Mitte der vierten Rachmittagsstunde traf das General¬ 
kommando, von Aisonville kommend, selbst in Montigny-Carotte ein. 
Mühsam suchte sich die Kraftwagenstaffel den Weg zwischen den 
Truppenfahrzeugen und den Bauernwagen, die soeben mit Tornistern 
beladen wurden. General Graf v. K i r ch b a ch begab sich mit seinen 
Beratern nach dem höher gelegenen Südausgang des Dorfes, wo man 
Übersicht bis nach Guise zu finden hoffte. Eine wichtige Entscheidung 
war zu treffen. General v. E m m i ch hatte mitgeteilt, daß er mit 
seinem X. Armeekorps bei Guise und Flavigny um die Oise-llber- 
gänge kämpfe, und halte um Entsendung von Kräften des X. Reserve¬ 
korps über Lonochamp oder Royal gebeten. Die Hannoveraner 
waren in der Mittagsstunde am Nordausgang von Guise auf den 
Feind gestoßen. Trotz seines zähen, ja verzweifelten Widerstandes 
*) 7.173und 5/73 zur Bewachung des A.O.K. In Avesnes, 9/73 und 1./78 
Zur Aufräumunn des Gefechlsfeldes von Etreux, 8-/77, 4./91 und zum 
Bahnschuk, in Belgien. 
**) Offiziere des 1. Garde-Gren.Regts. beim Res.Real. 91, des 2. und der 
Infanterie-Schießschule beim Res.Regt. IS, des 3. und 5. beim Rel.Regt. 77» 
des 4. beim Res.Regt. 55.
	        
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