Die digitale Landesbibliothek Oberösterreich

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Anstieg über holperigen Ackerboden und Stoppeln im Sonnenbrand. 
Ts ist wohl der heißeste Tag des Jahres. Längst sind die Feldflaschen 
leer, quälender Durst erschlafft. Immer langsamer wird das Tempo, 
immer kürzer der Schritt. Aber nur vereinzelt bleibt ein älterer 
Reservemann liegen. Wer fällt, der fällt) mit zusammengebissenen 
Zähnen, vornübergebeugt geht es weiter. Kein Schutz stört das Vor- 
gehen: die Artillerie hat den Feind nicht zum Aalten kommen lassen. 
Von der Denkmals-Höhe an der Straße nach Courjumelles bringt 
General v. Unruh inzwischen die Bewegungen seiner Brigade in 
Einklang mit denen der Hannoveraner weiter links, die seit kurzem 
auf Courjumelles und nördlich davon gleichfalls angetreten sind. Er 
stellte fest, daß die Hauptmasse des Feindes auf Pleins Selve auswich? 
was weiter östlich zurückging, wurde von der 19. Division verfolgt. 
Durch den erneut vorgefahrenen Generalmajor Ilse vom AO.K. 
über die Gesamtlage orientiert, beschloß er, seine Regimenter zu 
einheitlichem Nachstoß in südlicher Richtung zusammenzuhalten und 
sie gegen die Höhe 14V einzudrehen. 
Inzwischen waren südöstlich Origny weitere Artillerie-Verbände 
eingetroffen. Bon der IL Abteilung des Feldartillerie-Regiments 60 
ließ der Führer, Major v. Aigner, nur noch die 5. Batterie ins 
Feuer treten; die 4. und 6. hielt er hinter der Höhe zu weiterem Bor¬ 
gehen bereit. Es folgte etwa 3"° die II. Abteilung des Feldart.- 
Regts. 24 unter Major v. K r a n o l d; weit östlich herausgeschoben 
protzte sie an der Denkmalshöhe ab und fand in südöstlicher Richtung 
lohnende Ziele an weichenden Linien und Kolonnen. Um 4" wurde 
etwa ein Bataillon im Borgehen von Pleins Selve nach Norden er¬ 
kannt und beschossen, bis es in einer Talmulde verschwand. Es wird 
davon noch die Rede sein! Als Hptm. Krieger mit der II. Ab¬ 
teilung des Feldartillerie-Regiments 22, die bei Thenelles lange Zeit 
durch heftiges Granatfeuer am Aufprotzen gehindert worden war, aus 
Origny heraustrat, um sich rechts neben die Mecklenburgischen 
Batterien zu setzen, holten diese bereits die Protzen heran, um der 
Infanterie zu folgen. Die vorderste Schützenwelle des Regiments 
„Herwarth v. Bittenfeld" näherte sich jetzt dem Höhenkamm, der nach 
Süden die Horizontlinie bildete, über den Bataillonen wehten die 
alten Fahnen mit den Ehrenmalen der blutigen Siegesbahn von Co-