Volltext: Stephansbote 2012 12 (2012 12)

3www.zeltkirche.at Bei unserer Pfarrpilgerreise nach Israel im Februar 2012 lernten wir den palästinensischen Christen Daoud Nassar und seine Familie auf seinem Weinberg in Palästina und das Friedensprojekt „Tent of Nations“ kennen. Die freundschaftliche Verbindung wurde jetzt durch einen Besuch von Daoud Nassar in unserer Pfarre erneuert und gefestigt. Daoud Nassar hat in Österreich und Deutschland studiert und spricht deshalb ausgezeichnet Deutsch, seine Ehefrau Jihan ist Professorin für Informatik. In seinem kbw-Vortrag am 24.9.2012 führte uns der paläs- tinensische Christ in einem Diavortrag anschaulich und lebendig in die Lebenssituation der Palästinenser in Israel ein. Der illegale Siedlungsbau der Israelis und die Isolierung des Westjordanlandes durch eine 12 m hohe Betonmauer stellen für die Bewohner des Landes große Belastungen dar. Daoud Nassar bewohnt mit seiner Familie einen großen Weinberg in der Nähe von Betlehem, den sein Großvater vor fast 100 Jahren erworben hat. Seit 21 Jahren verteidigt die Familie Nassar bereits ihr Land gegen die unrechtmäßige Enteignung durch die israelische Regierung und vor Über- griffen durch israelische Siedler. Der Staat Israel versuchte wiederholt, das gesamte Gebiet einschließlich des Familien- besitzes zu israelischem Staatsgebiet zu erklären, obwohl die Eigentumsrechte durch gültige osmanische, britische, jordanische und israelische Dokumente verbrieft sind. Der Rechtsstreit hat die Familie Nassar mittlerweile fast 100.000 Euro gekostet. Mangels rechtlicher Handhabe versuchte man, die Familie zu vertreiben, indem Wasser- und Stromversor- gung unterbunden und Abrissbescheide gegen alle Baulich- keiten, sogar Zelte, erteilt wurden. Der ungebrochene Glaube an Gerechtigkeit und die Bereitschaft der Familie Nassar zum gewaltlosen und kreativen Widerstand mündeten in das Friedensprojekt „Tent of Nations“ – Zelt der Völker. Denn keine Regierung kann Menschen zum Hass zwingen. Seither ist der Weinberg eine Begegnungsstätte für Menschen aus verschiedenen Ländern, Kulturen und Religionen, aber auch für Israelis und Palästinenser, die gemeinsam Oliven- bäume für eine friedliche Zukunft pflanzen. Zusätzlich gibt es Ferienaufenthalte für Jugendliche und Jungscharkinder. Denn die Familie Nassar glaubt, dass Frieden nur auf dem Weg der Verständigung und der Versöhnung, also einem Brückenbau zwischen den Menschen gelingen kann. Unsere Pfarre unterstützt Daoud Nassar und seine Familie in ihren Friedensbemühungen mit einer Weihnachtsgrußaktion: wie das Friedenslicht von Bethlehem seinen Weg nach Österreich findet, wollen wir Karten mit Segenswünschen nach Palästina senden. Wenn Sie uns dabei unterstützen wollen, schicken Sie eine Grußkarte an folgende Adresse: Daoud Nassar Dahers Vineyard Peter Cross Street 1 Km 17 – Street #60 Palestine – via ISRAEL Falls Sie Daoud Nassar und seine Familie auch finanziell unterstützen wollen, können Sie das über unser Pfarrkonto tun: Pfarre Wels-St.Stephan, 4600 Wels, Konto-Nr.: 271-0390.00, BLZ 15130 (IBAN: AT59 1513 0002 7103 9000 BIC: OBKLAT2L) Kennwort: Daoud Nassar – wir weigern uns Feinde zu sein Die Spenden werden von der Pfarre an Daoud Nassar weitergeleitet. Daoud Nassar – Wir weigern uns Feinde zu sein Am Eingang zu Nassars Weinberg Ein Fest für die Mitarbeiter Was wäre eine Pfarre ohne die vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter? Dienste von A – Z über - nehmen Männer und Frauen und beleben so unsere Gemeinschaft. Dienste von A – Z wie:Außenanlagen be - treuen, Büffetdienst, leiten von Jungschargruppen, mit - singen im Kirchenchor, vorbeten im Gottesdienst, zusam- menräumen nach dem Mitarbeiterfest, …, sind aus dem Pfarrleben nicht mehr wegzudenken. Einmal im Jahr sind alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu einem gemütlichen Abend eingeladen, an dem gefeiert wird, dass das ganze Jahr über so viel geschieht. 120 Männer und Frauen sind heuer zum Mitarbeiterfest gekommen. Auf diesem Weg möchte ich ihnen allen, die sie beim Fest waren oder leider nicht kommen konnten, noch einmal aufrichtig DANKE sagen für ihre wertvolle Mitarbeit. Nächsten Herbst wird es bestimmt wieder ein Fest geben und ich freue mich, wenn Sie dabei sind. In Dankbarkeit Ihr Pfarrer Peter Neuhuber 4
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