Volltext: Stephansbote 2012 06 (2012 06)

5www.zeltkirche.at griechisch­katholischen Frauenkloster empfing uns die Obe­ rin Mutter Bushra. Sie stammt aus dem Pinzgau und lebte viele Jahre in arabischen Ländern und sie erzählte von ihrem großen Vertrauen auf Gottes gute Führung. In der Verkündigungsbasilika ­ sie ist die größte Kirche im Nahen Osten ­ erinnert eine Grotte in der Unterkirche an die bescheidenen Lebensverhältnisse, unter denen Jesus in Nazaret aufgewachsen ist. Über die Golan­Höhen fahren wir zum Nationalpark Gamla. Durch blühendes Gebüsch steigen wir hinunter zur antiken Stadt, die auf einem Bergrücken lag, der aussieht wie ein Kamel, daher der Name Gamla. Nach zäher Belagerung fiel Gamla 67 n. Chr. Erst nach dem 6­Tage­Krieg 1967 wurden die Ruinen wieder entdeckt. In der ausgegrabenen Syna­ goge von Gamla veranschaulichen wir die Geschichte von der Saat (Markus 4). Über uns gleiten majestätisch die Geier. Vielleicht hat Jesus sie gemeint mit seinen Worten: Nehmt euch die Zeit, den Vögeln des Himmells zuzusehen. Sie sam­ meln keine Vorräte an. Euer Vater im Himmel versorgt sie. Sorgt Euch vor allem um Gottes neue Welt und lebt nach Gottes Willen. Unsere 3­stündige Radfahrt entlang des Jordans endete in Kafarnaum und dort am See Genezaret schmeckte uns der Petersfisch. Wenige Meter bevor der Jordan ins Tote Meer mündet be­ suchen wir die Taufstelle des Johannes, wo auch Jesus von Johannes untergetaucht worden war in der Nähe von Jericho, die als älteste Stadt der Welt gilt. Dort blieb Jesus 40 Tage in der Wüste und so gingen wir auch ­ jeder auf sich alleine gestellt ­ in die Wüste Juda und blieben 40 Minuten. Einen lustigen Nachmittag verbrachten wir im Toten Meer und es machte Spaß im salzhaltigen Wasser auf dem Rücken liegend die Seele baumeln zu lassen. In der berühmten Geburtskirche in Betlehem markiert ein sil­ berner Stern den Platz der Geburt. Es gab großes Gedränge wegen der vielen Menschen dort. So wanderten wir weiter zu den Salomo­Teichen, vorbei an blühenden Mandelbäu­ men, an Schafherden und aus den saftigen Wiesen strahlten die roten Anemonen. Ein paar Kilometer südlich von Betlehem besuchten wir Da­ oud, einen guten Freund von Martin, der dort einen 40 ha großen Weinberg bewirtschaftet. Die Hügel rundherum sind mit israelischen Siedlungen bebaut und nur der Hügel von Daoud ist noch in der Hand der arabisch­christlichen Fami­ lie und den wollen sie ihm seit 21 Jahren streitig machen, also sie wollen ihm diesen Hügel enteignen. Allerdings, Daoud kommt am 26. September 2012 nach Wels und wird im Pfarrsaal St. Stefan um 19.00 Uhr einen Vortrag über sein Projekt „Tent of Nations“ (Zelt der Nationen) halten. Auf dem Höhenrücken des Ölbergs hielten wir am vorletzten Tag unser Morgenlob und genossen einen herrlichen Blick in die Stadt Jerusalem. Heute erfahren wir Grundregeln des Betens. Man kann alle Sorgen versenken, wenn man das Problem ausspricht und im Herzen nicht zweifelt, dass es lösbar ist. Viele Blumenwiesen begleiten uns bis zum Garten Getse­ mani, wo wir uralte Olivenbäume bewundern. Wir folgen dem „letzten Weg Jesu“ von der Festnahme Jesu bis zur Verhandlung. Über die 2000 Jahre alte ausge­ grabene Steintreppe muss Jesus nach dem Abend­ mahl hinunter gegangen sein. Im Jahre 70 n. Chr. haben römische Truppen das Herzstück des jüdischen Volkes zerstört; den Tempel. Nur die Westmauer steht noch. Die Juden sagen, dass die Anwesenheit Gottes nicht verloren gegangen ist und deshalb kommen viele hierher zum Beten. Auch im Inneren der Grabeskirche herrscht ein Gedränge und wir müssen uns sehr konzentrieren, um von dem Ereig­ nis des Todes Jesus erfasst zu werden. Ein kurzer Besuch noch im Österreichischen Hospiz und zum Abschied feiern wir im Kanada­Park noch die Sonntags­ messe, um von dort direkt zum Flughafen aufzubrechen. Auch wenn wir im Leben viele steinige und schwierige Wege gehen müssen ­ vielleicht sollte man auf Jesus horchen und umkehren, einen neuen Weg wählen ­ so haben wir immer die Gewissheit, wir müssen nicht beim Kreuz stehen bleiben, Jesus ist auferstanden, er ist uns voraus gegangen. Mit diesen segensreichen Erlebnissen wünsche ich vielen Lesern h e i l s a m e S c h r i t t e auf den Spuren Jesu im Heiligen Land Israel! Waltraud Görzel Grabeskirche Klagemauer Reiseleiter Martin Zellinger
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