Volltext: Stephansbote 2012 06 (2012 06)

www.zeltkirche.at STEPHANSBOTE MIT TE I LUNG EN AUS D E R RÖM . - K ATH . P FA RR E S T. S T E PHAN WE LS - L I C H T EN EGG Juni 2012 Sommerbilanzen, Halb­ jahresberichte, Jahres­ rückblicke – allesamt oft trockene Fakten, aber wichtige Erinnerun gen, um für eine gute Zukunft planen zu können. Am Sonntag zwischen Christi Himmelfahrt und Pfingsten bekamen wir auch im Got­ tesdienst so einen Rück­ blick, eine Lebensbilanz zu hören. Wir hörten einen Abschnitt aus dem Johan­ nesevangelium, in dem Jesus Bilanz zog. Der Evan­ gelist Johannes präsentiert uns einen Rechenschafts­ bericht, den er als Gebet formuliert und Jesus in den Mund legt (Joh 17,1­26). Der Rechenschaftsbericht Jesu umfasst sechs Punkte: „Ich habe deinen Namen den Menschen offenbart“, so lautet der erste. Mit anderen Worten: Ich habe den Menschen gesagt und gezeigt, wer du bist. Ich habe ihnen vorgelebt, dass du ein lebens­ und menschenfreundlicher Gott bist, zu dem man mit allen An­ liegen kommen kann. „Ich wollte, dass sie eins sind wie wir“, – der zweite Punkt. Oder anders gesagt: Ich habe deutlich gemacht, dass dir alle Menschen am Herzen liegen; dass niemand aus der Gemein­ schaft ausgegrenzt werden soll. Deshalb habe ich mich auch mit Sündern und Zöllnern an einen Tisch gesetzt und sie so deine Nähe spüren lassen. Ich habe gegen Egoismus und Intoleranz gekämpft und für Solidarität und Hilfsbereitschaft geworben. „Ich habe meine Freude mit ihnen geteilt“ – der dritte Punkt der Lebensbilanz Jesu. Das heißt: Ich wollte die Menschen erleben lassen, dass man sich am Leben freuen kann und es genießen darf. Ich habe ihnen gezeigt, dass das Vertrauen auf dich Gelassenheit und innere Freiheit schenken kann. Ich habe sie aufatmen und aufste­ hen lassen; sie von unnötigen Las­ ten kleinlicher Gebote befreit und mit ihnen gefeiert. „Ich habe ihnen dein Wort gegeben“ – Punkt vier des Rechenschaftsbe­ richts. Ich habe ihnen durch meine ermutigenden und aufbauenden Worte gezeigt, dass du ihnen Leben in Fülle schenken willst. Und ich habe ihnen durch meine provozie­ renden und aufrüttelnden Worte ge­ sagt, was du von ihnen erwartest; wo du sie aus ihrer Bequemlichkeit und Selbstzufriedenheit herausholen willst. „Ich wollte sie vor dem Bösen be- wahren“ – Punkt fünf. Ich wollte ihnen die Gefahren vor Augen stel­ len, denen sie ausgesetzt sind, und sie davor warnen, in ihrem Leben auf falsche Werte zu setzen, auf Macht oder allein auf materielle Güter. „Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt“ – der sechste und letzte Punkt der Lebensbilanz Jesu. Man könnte das so umschreiben: Ich wollte meine Jünger in meine Sen­ dung einbeziehen. Ich wollte, dass sie mir helfen, dein Wort zu verkünden, die Menschen aufzurichten und ihnen den Weg zu einem erfüllten Leben zu zeigen. So versteht, nach dem Johannesevangelium, Jesus selbst seine Lebensaufgabe. So fasst er zusammen, was er den Menschen durch sein Leben, durch sein Reden und Handeln geben wollte, womit er die Welt beschenken wollte. Was aber ist meine persönliche Lebensbilanz: Jetzt vor der Sommerpause? Vor einem neuen Lebensabschnitt? Vor dem Wohnungswechsel? Nach längerer Vereinsarbeit? …? Ich wünsche Ihnen ehrliche Rückblicke, aus denen sich wertvolle Ausblicke ergeben. Ich wünsche Ihnen einen er­ holsamen Sommer und Gottes Segen für Ihre Wege und in Ihren Begegnungen. Ihr Pfarrer, Peter Neuhuber Bilanz ziehen 4
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