Volltext: Grüne Zeitung für Hagenberg 2013 01 (2013 01)

GRÜNE hAGENBERG 01/2013 fRAuEN AM LAND Eine Tagung war diesem Thema gewidmet – an der Universität für Bodenkultur, Wien, Anfang Februar. Nun ist es ja so, dass Hagenberg nicht (mehr) als Landgemeinde eingeordnet werden kann, viele Faktoren gelten jedoch auch für unsere Region - vor allem weil wir in einen ausgesprochen ländlich strukturierten Bezirk eingegliedert sind. Und von dieser Tagung möchte ich Ihnen ein paar Eindrücke wiedergeben. Besonders gefesselt hat mich der Beitrag von Elisabeth Aufhauser, Univ. Wien: „Sie wissen, dass sie zur Welt gehen müssen – Wie Frauen am Land neue Vielfalt gestalten“. Zitate aus dem Vortrag sind im Folgenden kursiv gedruckt. Frauen am Land haben einen Radius von 50 km im Kopf: Ich stelle mir dies in Form einer Landkarte vor, die wir „in unserem Kopf“ herumtragen mit Punkten und Markierungen (wo, was, wann, …) – während in einer Stadt alles in wesentlich kürzeren Distanzen erreichbar ist – beachtlich. Frauen vernetzen sich mehr und mehr Ausbildung der Frauen am Land: Der Bildungsschub ist bei Frauen beson- ders groß. So haben mehr Frauen als Männer eine höhere Ausbildung und auch die Vielfalt der Ausbildungsfelder ist deutlich höher als bei Männern. Frauen gestalten Vielfalt am Land Frauen selbst sind enorm aktiv, greifen aktuelle Herausforderungen im Alltagsleben auf, agieren und reagieren auf Entwicklungen und Anforderungen, … und manchmal, eigentlich ganz oft, habe ich den Eindruck, dass dies auch ein Nachteil für uns Frauen ist. Weil trotz allem alles halbwegs gut funktioniert, weil wir sozusagen „das Werkl am Laufen halten“, denkt niemand in den Ent- scheidungsgremien (die meist nach wie vor männlich besetzt sind) darü- ber nach, unter welchen Bedingungen das so ist. Um das Leben für Frauen attraktiv zu gestalten gibt es kein Patentrezept. Auf alle Fälle aber braucht es politische Öffnung, hochwertige soziale Infrastrukturen, Arbeitsplätze, gerechte Entlohnung … hier muss noch einiges passieren! Wussten Sie, dass die Grünen im Bezirk Freistadt seit nunmehr 10 Jahren Aktivitäten zum interna- tionalen Frauentag setzen? Irmgard Quass aus Sandl hat mit der schönen Tradition eines Frauenfilmabends im Kino Freistadt gestartet. Heuer organi- sierte Christiane Jogna als Sprecherin der Grünen des Bezirks Freistadt den Film Hannah Arendt. Gabriela Küng 05 FRAUEN ... ... AM LANd ... iN dER StAdt „Wenn es rundherum allen schlecht geht, kann es mir auch nicht gut gehen. Also muss ich schauen, dass es den anderen besser geht. Das muss ja gar nicht jeder so wild machen wie ich.“ Ute Bock ASyL IN ÖSTERREIch, EIN fALLBEISPIEL: Max Muster (Name geändert) ist Asylwerber in Österreich. Er ist seit zehn Jahren hier und hat vor genauso langer Zeit seinen ersten Asylantrag gestellt. Max kommt aus Nigeria, doch eigentlich ist er staatenlos. Seine Beweggründe um Asyl anzusuchen sind langwierig und schon lange nicht mehr relevant, denn Maxs Asylantrag wurde vor vier Jahren abgelehnt – in zweiter Instanz rechtskräftig negativ. Max sollte 14 Tage nachdem er den Bescheid über sein negatives Asyl erhalten hat Österreich verlassen – doch wohin? Er besitzt kein Reisedokument. Er kommt aus Nigeria doch dort wissen sie nichts von ihm, darum stellt ihm die nigerianische Botschaft weder einen Pass noch ein Rückreisezertifikat aus. Max ist somit nicht abschiebbar, sprich er darf sich einerseits nicht in Österreich auf- halten, andererseits kann er jedoch nicht ausreisen. Sein Ausweis wurde ihm von der Fremdenpolizei weg- genommen. Er hat keinerlei Anspruch auf Sozialleistungen, er darf nicht arbeiten, er hat keine Unterkunft und „pendelt“ seit Jahren zwischen Sofas von Freundinnen und Freun- den, Betten in Notschlafstellen und Parkbänken im Sommer hin und her. Die Kriterien für einen anderen Aufenthaltstitel erfüllt er nicht. Max Muster steckt in einer Sackgasse. Er meint seine Situation ist nicht mit den Menschenrechten zu vereinbaren und damit hat er Recht. Maxs Geschichte ist kein Einzelfall. Es passiert oft, dass Asylwerberinnen und Asylwerber aufgrund von rechtlichen Regelungen in ausweglose Situationen geraten. Max ist Klient des Vereins Ute Bock. Der Verein wurde 2002 von Ute Bock gegründet und unterstützt seither Flüchtlinge in Österreich. Verein ute Bock Zohmanngasse 28, 1100 Wien http://www.fraubock.at Spenden Hypo Bank Tirol :: Bankleitzahl 57 000 Konto Nr. 520 110 174 99 IBAN: AT625700052011017499 BIC/SWIFT-Code: HYPTAT22 Gastbeitrag: Verein Ute Bock
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