Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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seiner Abtheilung hervorgethan und wurde für seine Verdienste 
durch die Beförderung zum Lieutenant belohnt. Viele wackere 
Thaten konnten in dem Kampfgewühl nicht beobachtet werden 
oder giengen mit so manchem Tapferen zu Grabe; alle Stabs 
und Oberofficiere sind einstimmig in dem Lobe der Tapferkeit, 
des Heldenmuthes und der Ausdauer der Mannschaft in diesem 
Kriege, und niemand konnte mehr leisten, als die braven 
Soldaten des Deutschmeister-Regimentes. 
Der dem Regimente eigene heitere und fröhliche Muth gieng 
selbst in Augenblicken nicht verloren, als der Tod die furchtbarste 
Ernte in den Reihen hielt. So waren beim Sturm auf Rozbenc, 
nahe an dem verbarricadierten Eingänge, schon viele Leute 
erschossen und verwundet worden, da ertönte eine laute Stimme 
aus den Reihen: „Halt's enk Leutl, nur allerweil vorwärts! 
alle bleiben mer nöt, und wann mer a alle bleiben, so sän 
mer do a schöne G'sellschaft!" 
Die Stabs- und Oberofficiere dienten auch hier der 
Mannschaft als Muster der Tapferkeit, und es herrschte im 
Corps nur eine Stimme, dass sie sich durch den brillanten 
Angriff und die todesmuthige Erstürmung von Rozbenc mit 
Ruhm bedeckt haben. 
Se. k. u. k. Hoheit der durchlauchtigste Oberst-Inhaber, 
Erzherzog Wilhelm, der einzige Inhaber, welcher seit der 
Errichtung des Regimentes mit ihm auf dem Schlachtfelde 
gegenwärtig war, befand sich als Artillerie - Direktor in der 
Suite des Armee-Commandanten in dem Augenblicke, als der 
Feind von Chlum vordrang und die Suite mit einem heftigen 
Feuer begrüßte, von dem einige Offnere getödtet wurden. Auch 
Se. k. u. k. Hoheit wurde durch eine Flintenkugel am Hinter 
haupts getroffen. Ruhig hielt der tapfere Sohn des Helden von 
Aspern im nahen Feuer aus, bis das Blut das Gesicht über-
	        
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