Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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Das Griegsjahr 1859. 
In dem großen Kampfe, zn welchem unser Kaiser durch 
die Italiener und Franzosen im Jahre 1859 gezwungen wurde, 
kämpfte das Regiment in Südtirol und in Italien. Wohl nahm 
es an den blutigen Schlachten von Magenta H und Sol- 
ferino nicht theil, allein auch durch die ihm zufallende Lösung 
kleinerer, deswegen aber nicht minder wichtiger Aufgaben, hat das 
Regiment manchen schönen Erfolg davongetragen. So haben sich 
am Monte Suello im äußersten Südwesten Tirols, hart an 
der italienischen Grenze vier Compagnien Deutschmeister gegen 
6000 Feinde nicht nur gehalten, sondern sie auch in die Flucht 
geschlagen. Für diese außerordentliche Leistung wurden mehrere 
Soldaten mit Tapferkeitsmedaillen ausgezeichnet. Darunter befand 
sich auch der Gemeine Ferdinand Kohlenberger. Dieser 
war mit einer Patrouille am 21. Juni vor Rocca d' Anfo 
auf der Straße, die hart am Westufer des Lago d' Jdro nach 
Brescia führt, etwa 8L,n südwärts vom Monte Suello gefangen 
genommen worden. Die italienischen Freischärler hatten ihn nicht 
nur seiner Barschaft beraubt, sondern rissen ihm auch unter 
empörenden Misshandlungen alle Kleider vom Leibe und eskor 
tierten ihn im Hemde weiter. Eine solche Behandlung war dem 
echten Wiener Kinde doch zuviel, schon an der nächsten Biegung 
der sehr engen Straße stieß er den einen seiner Bedränger mit 
dem Kopfe so kräftig an die nahe Felswand, dass er taumelnd 
zusammenstürzte; in demselben Augenblicke schlug er den zweiten 
mit einem derben Faustschlag zu Boden, sprang dann in den 
Fluss, der den Weg entlang floss, schwamm ans jenseitige 
Ufer und entkam glücklich in die Berge. Mühselig irrte er 
1) sprich: inadschenla.
	        
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