Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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der Bahn, befördert wurden. Von da gieng der Marsch über 
Neutitschein, Teschen, Bielitz nach dem Wadowicer, Sandecer und 
Tarnower Kreis. Dort erhielt das Regiment bald schwere Arbeit 
und half bei der Unterdrückung des Ausstandes wacker mit. 
Die Deutschmeister blieben ihrem alten Rufe treu. Sie 
bewährten sich nicht nur als tapfere Soldaten, sondern zeigten 
auch die Gutmüthigkeit und den Wohlthätigkeissinn des Wieners 
im schönsten Lichte. Sie unterstützten nach Kräften die arme 
Bevölkerung, bei der sie einquartiert waren. So veranstalteten 
Unterofficiere und Gemeine in Tarnow eine theatralische 
Abendunterhaltung, deren Erfolg sich so günstig erwies, dass 
139 fl. Conventions-Münze (1 fl. C.-M. — 2 Kronen 
10 Heller) und ein Ducaten dem Magistrate für die Armen 
abgeliefert werden konnten. Auch bei großen Schadenfeuern 
war die Mannschaft stets bereit, zu helfen und zu retten. 
Bei den großen Feuersbrünsten in Pilzno und Sucha 
(im ehemaligen Tarnower Kreise) zeichneten sich die Deutsch 
meister bei den Rettungsarbeiten so hervorragend aus, dass 
das k. k. Kreisamt erklärte, es sei nur ihnen zu danken, wenn 
beide Orte nicht völlig ein Raub der Flammen wurden. 
Und wie neben kriegerischer Tüchtigkeit auch recht kamerad 
schaftlicher Sinn im Regiments fortlebte, bewies Gemeiner 
Leopold Obermaier der ersten Compagnie. Er war in das 
Spital als Oberwärter commandiert worden und nahm sich 
dort mit löblichem Eifer seiner erkrankten Kameraden an. Mit 
ganz besonderer Sorgfalt und Treue pflegte er einen Grenadier, 
der in großer Gefahr schwebte, sein Augenlicht zu verlieren. 
Das Bemühen Obermaiers war von Erfolg begleitet: seiner 
hingebenden Pflege verdankte es der Grenadier, dass er vor 
gänzlicher Erblindung gerettet ward. 
Im Mai 1847 bezog das Regiment Lemberg als Garnison..
	        
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