Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

-Ä- 4 -Sch- 
marschbereit. Den Namen „Hoch- und Deutschmeister" 
erhielt es deshalb, weil der erste Oberst-Inhaber der Hoch 
meister des deutschen Ritterordens war. Bis auf den heutigen 
Tag bekleidet der jeweilige Besitzer dieser hohen Würde die 
Oberst-Jnhaberstelle dieses Regimentes; letzteres blieb somit 
innig vereint mit dem Orden, der während der Kreuzzüge schon 
mit Ruhm gegen die Mohammedaner und im 13. und im 
14. Jahrhunderte für die Verbreitung des christlichen Glaubens 
gegen die damals noch heidnischen Preußen gekämpft hatte. 
Der erste Oberst-Inhaber war Herzog Franz Ludwig 
von Pfalz-Neuburg, der Bruder des Kurfürsten Johann Wilhelm, 
von dem es gegründet worden war. Mit Eifer sorgte er für 
das Gedeihen des Regimentes: er spendete große Summen für 
die Werbung und erhielt es so stets vollzählig; auf seine Kosten 
ließ er auch neue Gewehre, die mit zweckmäßigeren Schlössern 
versehen waren, anschaffen. 
Das Regiment bestand zur Zeit seiner Gründung aus zwölf 
Compagnien von etwa 200 Mann; je vier Compagnien bildeten 
ein Bataillon. Die Bataillone wurden verschieden bezeichnet; man 
unterschied das Leib-Bataillon, dasObrift-Bataillon und das 
ObriftWachtmeister-Bataillon. Später kamen noch die Com 
pagnien der Grenadiere hinzu. Für diese wurden die schönsten 
und stärksten Leute ausgewählt. „Ein Grenadier", sagt eine alte 
Vorschrift, „muss nicht weibisch aussehen, sondern furchtbar, von 
schwarzbraunem Angesicht, schwarzen Haaren, mit einem starken 
Knebelbart, nicht leicht lachen oder freundlich thun." 
Die Grenadiere trugen große Bärenmützen und hatten 
Ledertaschen, in denen die Granaten aufbewahrt wurden. Dies 
waren Wurfgeschosse von Glas oder Eisen, mit Pulver gefüllt^ 
die auf kurze Entfernungen, vorzüglich bei der Erstürmung 
von Festungen, mit der Hand geworfen wurden.
	        
Waiting...

Nutzerhinweis

Sehr geehrte Benutzerin, sehr geehrter Benutzer,

aufgrund der aktuellen Entwicklungen in der Webtechnologie, die im Goobi viewer verwendet wird, unterstützt die Software den von Ihnen verwendeten Browser nicht mehr.

Bitte benutzen Sie einen der folgenden Browser, um diese Seite korrekt darstellen zu können.

Vielen Dank für Ihr Verständnis.