Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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den biederen Bewohnern mit Speise und Trank im Überfluss 
versehen. 
Abends Schlag 9 Uhr eröffnete der Feind ein heftiges 
Kanonenfeuer aus den Batterien, die hinter den kaiserlichen 
Stallungen errichtet worden waren. Die ganze Nacht bis gegen 
4 Uhr morgens dröhnte Schuss auf Schuss und versetzte die 
Bewohner in Angst und Noth. Mehrere Häuser gierigen in 
Flammen auf. Gegen 11 Uhr vormittags schritt der Feind 
zum Angriffe und versuchte das Vorwerk zu nehmen, das 
vor dem Kärntnerthor errichtet war, und das Oberlieutenant 
Kraushaar mit l60 Mann zu bewachen hatte. Die Franzosen 
machten bald kehrt. Das Verdienst daran gebürte vor allem 
der braven Bürgergarde, die, eingedenk des Heldenmuthes, mit 
dem ihre Vorfahren einst die Stadt gegen die Türken vertheidigt 
hatten, trotz des feindlichen Geschützfeuers nicht nur wacker 
ausharrte, sondern auch ein so erfolgreiches Feuer unterhielt, 
dass die Franzosen den Angriff aufgaben. 
Trotzdem wurde Wien den Franzosen übergeben; denn 
der Kaiser wollte die schöne Stadt schonen und nicht den 
Drangsalen und Gefahren einer Beschießung aussetzen. Von 
den Deutschmeistern geriethen 640 Mann in die Gefangenschaft ; 
den größeren Theil der Mannschaft retteten die patriotischen 
Bürger Wiens vor diesem Schicksale. Was sie an Civilkleidern 
auftreiben konnten, das brachten sie zusammen und versahen 
damit insgeheim die Soldaten, die sie mit Gefahr ihres Lebens 
und Eigenthums in ihren Häusern verborgen hielten. 
Iln der „schwarzen Lacke". 
Was man mit Muth, Geistesgegenwart und rascher 
Entschlossenheit leisten kann, das zeigen die Kämpfe an 
der „schwarzen Lacke" nächst Nussdorf. Die Gemeinen Karl
	        
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