Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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die Verwegenen nieder und rettete den Corps-Commandanten vor 
der Gefangenschaft. Ungefähr ^4 Stunden hielt Oberst Baron 
Engelhardt in dem mörderischen Feuer tapfer aus und 
schlug die Angriffe der Franzosen zurück, bis diese die Stellung 
überflügelten, so dass der Rückzug im höchsten Grade bedroht 
war. Erst jetzt entschloss er sich, nach Neuhaus zurückzugehen 
und dort wieder Stellung zu nehmen. 
Was menschliche Ausdauer vermochte, geschah. Lieutenant 
Kraushaar und Feldwebel Muckenfuß erstiegen mit 40 
Grenadieren den mit Schnee und Eis bedeckten Felsen und 
boten eine Stundelang den Anstrengungen des Feindes kühn 
trotz; aber die Lage der Kämpfenden war zu ungleich, die 
Franzosen waren an Zahl so überlegen, dass sich der allgemeine 
Rückzug nicht aufhalten ließ. 
Ein Patriot geleitet zwei Compagnien über den Dürrenstrin. 
Gleich im Beginn des Kampfes bei Neuhaus war der Haupt 
mann Graf Löben mit seiner Division (5. u. 6. Compagnie) 
von dem Corps abgeschnitten worden. Es blieb ihm nichts 
übrig, als wieder über den Durchlass zurückzumarschieren, aber 
den Ort Lunz konnte er nicht mehr erreichen; denn eine 
starke Colonne von Franzosen hatte bereits von dem Orte Besitz 
ergriffen. Hauptmann Graf Löben marschierte deshalb in die 
enge Schlucht gegen den Mittersee in der Hoffnung, vielleicht 
doch ans einem Gebirgspfade den Dürrenstein zu übersteigen 
und so seine Truppe nach Steiermark zu retten. Der Division 
stellten sich aber schon beim Betreten der Schlucht die größten 
Schwierigkeiten entgegen; die Soldaten mussten durch einen 
Bach waten, über Felsen klettern und sich durch dichtes Niederholz 
winden. Endlich erreichte man doch den Mittersee, und schon 
glaubte man das erhoffte Ziel erreicht, da stiegen neue, mit
	        
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