Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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Glatteis überzogen waren. Das musste namentlich für das Fort 
schaffen der Kanonen in hohem Grade bedenklich werden, und 
Graf Merveldt versprach deshalb 20 Gulden für jedes Geschütz, 
das an diesem Tage noch nach Neuhaus gebracht würde. Die 
Pferde waren durch den Mangel an Futter so entkräftet, dass 
sie völlig den Dienst versagten. Hunderte von braven Soldaten 
spannten sich deshalb vor die Geschütze, die Officiere und auch 
der Major des Regimentes, Graf Lazansky, legten selbst Hand 
an, und mit dem Aufgebote aller Kraft, nach namenlosen 
Anstrengungen wurden in der That die Geschütze jene steile 
Höhe hinaufgeschleppt. 
Unter solchen Mühen gieng der Tag und die darauf 
folgende Nacht vorüber, und als der Morgen des 8. November 
anbrach, war erst ein geringer Theil der Colonne zu Neuhaus 
eingetroffen. In dieser gefährlichen Lage befand sich das 
Regiment, als die Franzosen einen ungestümen Angriff auf 
dasselbe unternahmen. Mehrere Abtheilungen des Regimentes 
stürzten sich ihnen muthig entgegen. Oberst Franz Baron 
Engelhardt stieg vom Pferde, zog den Degen und führte 
feine Getreuen mit dem Rufe: „Deutschmeister, mir nach!" gegen 
den Feind. Die anwesenden Officiere umringten ihren tapferen 
Oberst und eilten mit ihm unter dem Rufe „Deutschmeister vor!" 
vorwärts. Der Angriff schien unwiderstehlich, die Franzosen 
wichen eine beträchtliche Strecke zurück; aber die Geschütze, 
die auf den Höhen zurückgelassen werden mussten, konnten die 
Unsrigen nicht mehr erreichen, weil die Franzosen die Höhen 
bereits mit überlegenen Kräften besetzt hatten. Es fruchtete 
nichts, dass selbst der Corps-Commandant Graf Merveldt in 
den vordersten Reihen kämpfte und sich so aussetzte, dass einige 
Franzosen seinem Pferde in die Zügel fielen. In diesem Augen 
blicke höchster Gefahr sprang der Feldwebel Matern vor, machte
	        
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