Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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zu den Waffen. Die österreichische Armee war bei der Festung 
Ulm aufgestellt, und das Regiment Hoch- und Deutschmeister 
gehörte einem Corps an, das die Verbindung zwischen Ulm 
und den heranmarschierenden Russen herzustellen bestimmt war. 
Nach der unglücklichen Capitulation von Ulm zog sich das 
Regiment durch Bayern bis an die Enns zurück, wo es an 
der Linie von der Mündung des Flusses bis zur Stadt Steyr 
die Quartiere bezog. Da aber die Russen zurückgedrängt wurden, 
beschloss Feldmarschallieutenant Graf Merveldt über Lunz 
und Mariazell nach St. Pölten, wo er die Russen noch 
zu finden hoffte, zu marschieren und hoffte dort seine Verbindung 
mit denselben herzustellen. 
Von Lun? nach Nrichaus. 
Der Marsch gieng in der gebirgigen Gegend äußerst 
schwierig vonstatten; die Truppen waren schon beim Beginn 
des Marsches sehr erschöpft und außerdem mangelhaft verpflegt. 
Am 7. November kam das Corps Merveldts in Lunz an der 
oberen Dbbs an, wo es auf dem sogenannten „Eisboden" ein 
Lager im Schnee bezog. Die Bataillone, die zuerst in Lunz 
angelangt waren, hatten schnell alle Lebensmittel in dem kleinen 
Orte aufgezehrt; die patriotischen Bewohner gaben bereitwillig 
alles her, um die hungernden Soldaten zu verpflegen. Als 
aber das Regiment Hoch- und Deutschmeister diesen Ort 
erreichte, war nichts mehr an Lebensmitteln aufzutreiben, und 
ein junger Fähnrich bot vergebens seine goldene Uhr für ein 
Stück Brot an. 
Hinter Lunz führt der Weg nach Neuhaus an der 
steirischen Grenze durch den sogenannten „Durchlass", einen 
steilen Gebirgsrücken. In der Nacht zum 7. November hatte es 
leicht geregnet, dann war Frost eingetreten, so dass die Wege init
	        
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