Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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erwähnt, welche einige Freiwillige von Deutschmeister bei der 
Erstürmung der türkischen Feste Czettin nordöstlich von der 
Hafenstadt Zengg, unweit der croatisch-bosnischen Grenze bewiesen. 
Mit seltener Verwegenheit drangen sie am 20. Juli 1790 
nachmittags 5 Uhr gegen das Hauptthor vor und machten hier 
einen betäubenden Lärm, indem sie Trommeln und Pauken schlugen, 
Trompeten bliesen und ein ohrenzerreißendes Geschrei anstimmten. 
Dadurch ließ sich die Besatzung täuschen und eilte zur Ver 
theidigung an das Thor herbei. Diesen Augenblick benutzten die 
Freiwilligen des Freicorps geschickt, um das Holz, das die Türken 
vor die Breschen in den Wällen gelegt hatten, in Brand zu stecken. 
Nach einer halben Stunde stand die Festung in vollen Flammen, 
ein panischer Schrecken bemächtigte sich der Türken. Sie suchten 
zu fliehen, wurden aber von den Österreichern zurückgetrieben, 
worauf ein allgemeiner Sturm gegen die Stadt begann. Fürst 
Johann Liechtenstein war der erste, der mit dem Degen 
in der Faust die Mauer erstieg. Schmid, einem Fähnrich 
von Deutschmeister, wurde wegen bewiesener hervorragenden 
Tapferkeit die „besondere Zufriedenheit" des Kaisers bekannt 
gegeben, und der Corpora! Johann Dree war der erste des 
Regimentes, der die silberne Ehren-Denkmünze erhielt. 
Das Ende der Türkemioch. 
Durch den Frieden von Sistowa wurde dieser Krieg 
beendet, der bereits drei Jahre währte. Es war der zwanzigste 
Friedensschluss zwischen Österreich und der Türkei und dieser 
Krieg der letzte zwischen diesen beiden Reichen. Das öster 
reichische Schwert hatte die Macht der Osmanen, die so lange 
der Schrecken und die Plage Europas gewesen waren, gebrochen. 
Die Völker Österreich-Ungarns hatten von den meuternden 
Scharen der Asiaten nicht mehr für ihre Freiheit, ihr Leben
	        
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