Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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besuchte er alle Spitäler und überzeugte sich persönlich davon, 
ob seine Anordnungen befolgt würden. Ohne Rücksicht aus die 
Kosten ließ Kaiser Josef alles Erdenkliche anwenden, damit die 
Kranken sorgsam gepflegt und der Genesung zugeführt würden. 
Der Kaiser, der sich jedoch selbst keine Schonung gönnte, ward 
schwer krank. Am 18. November 1788 musste er, sosehr er sich 
dagegen sträubte, das Lager verlassen und nach Wien reisen. 
Die Segenswünsche seiner Getreuen begleiteten ihn; denn allen 
war er ein gütiger Herr, der in seiner leutseligen Weise auch 
den Geringsten seiner Soldaten einer freundlichen Ansprache 
würdigte. Oft besuchte der Kaiser die Freilager der Truppen. 
Ganz besonders gern weilte er bei den Deutschmeistern, denen 
er sehr gewogen war. Dieses Regiment stellte er wiederholt den 
übrigen Truppen als Muster hin, so dass diese nicht ohne 
Eifersucht auf die Deutschmeister sahen und das Wort ver 
breiteten: „Die Deutschmeister sind unsers Kaisers Edel 
knaben", eine Bezeichnung, die das schöne Verhältnis zwischen 
dem Kaiser und seinem treuen Regimente in Erinnerung ruft 
und im Volke fortlebt bis auf den heutigen Tag. 
Der größte Erfolg, den unsere Armee im nächsten Jahre 
erstritt, war die Einnahme von Belgrad, auf dessen Wällen 
Feldmarschall Laudon gerade nach 50 Jahren wieder die 
österreichischen Fahnen aufpflanzte. Bei der Einschließung und 
Belagerung der vielumstrittenen Stadt wurden auch die Ab 
theilungen des Regimentes in wichtigen Stellungen verwendet. 
Die Deutschmeister thaten auch da ihre Schuldigkeit und trugen 
das Ihrige dazu bei, dass die Feste in unsre Hände fiel. 
Eine Kriegslist. 
Von den vielen Heldenthaten, welche die Geschichte unseres 
Regiments meldet, sei des nachstehenden Zuges von Kühnheit
	        
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