Volltext: Schicksale und Thaten des k. u. k. Infanterie-Regimentes Hoch- und Deutschmeister Nr. 4

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giengen, bemerkten die feindlichen Feldwachen doch nichts von 
diesem Vormärsche. 
Nach Anbruch des Tages wurde das Zeichen zum Angriff 
gegeben. Die Colonne, welcher die Deutschmeister zugetheilt 
waren, fand die Furt nicht, die durch die Secchia führte. 
Weit entfernt aber, sich durch dieses Missgeschick entmuthigen 
zu lassen, stürzten sich die Soldaten in den Fluss und durch 
wateten ihn bis an die Brust im Wasser und erreichten glücklich 
das andere Ufer. Sie waren die ersten im französischen Lager 
und drangen da so rasch vor, dass die Feinde vor Bestürzung 
nicht einmal rechtzeitig Alarm schlagen konnten. Was den 
Deutschmeistern in den Weg kam, wurde niedergemacht. 
Das Haus, in dem der französische Marschall Broglio wohnte, 
hatten die Wackeren so schnell genommen, dass dieser tapfere 
Kriegsheld sich kaum noch im Hemde und in Pantoffeln durch 
eine Hinterthür des Gartens zu retten vermochte. Zur höchsten 
Freude der braven Deutschmeister fiel ihnen auch die gesammte 
große Begleitung des Marschalls, die dieser zu seiner Bedienung 
und zu seiner Kurzweil mitgenommen hatte, in die Hände. 
Die Generalswache mit ihren Officieren wurde gefangen; 
ebenso wurden die Fahnen, das Gepäck, die Kanzlei, die 
Landkarten, eine reich gefüllte Casfe, das Silberzeug, die Pferde 
Broglios durch die fröhlichen Sieger erbeutet. Den Verlust, 
den der Marschall bei diesem Überfalle erlitten hatte, berechnete 
man auf 130.000 venetianische Ducaten. 
Eine gelungene Kriegslist. 
In diesem Kriege war das Regiment noch Zeuge einer 
anderen, heiteren Begebenheit. Der General Prinz Hild 
burgshausen wurde nach Sabionetta, einer kleinen 
Festung, die südwestlich von Mantua unfern des Po lag,
	        
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