Volltext: Neuer Braunauer Kalender 1901 (1901)

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Finken früh schon singen, wird dcr-Tag uns Regen bringen. — Treten nach Bartholoma Gewitter 
ein, Pflegen sie meist sehr mild m sein - Wer im Heu nicht gabelt, in der Ernte nicht zappelt, 
im Herbst nicht früh aufsteht, seh' zu, wies ihm im Winter geht. 
Septemderv Am Septemberregen ist dem Bauern gelegen. — Was Juli und August am 
Weine nicht vermocht, das wird vom September gar nicht gekocht. — 1. Hat St. Aegidi ein 
schönes Wetter, so ist gewöhnlich der ganze Monat schön und es folgt ein freundlicher Herbst. — 
8. Zu Maria Geburt ziehen die Schwalben furt — 2i. Wie das Wetter am Matthäustag ist, so 
wird es vier Wochen bleiben. — Je weißer um Michaeli die Wolken sich gestalten, desto mehr 
Schnee soll der kommende Winter bringen. — St Michaelis-W^in ist ein Herrenwein. 
Oktober*. Im Oktober viel Frost und Wind, ist der Jänner und Februar gelind. — Sind 
viel Eicheln gewachsen, so kommt ein strenger Winter mit viel Schnee. — Je früher das Laub im 
Oktober von den Bäumen fällt, desto fruchtbarer wird das kommende Jahr sein. — Reiner Neu¬ 
mond im Oktober verspricht schöne Weinlese. — Wenn im O tober das Laub noch fest an den 
Bäumen sitzt, so steht ein strenger Winter zu befürchten und bleibt das abgefallene Laub nahe am 
Stamme liege.,, so deutet es auf ein gesegnetes Jahr. — G-eßt St. Gallus wie ein Faß, ist der 
nächste Sommer naß. Wie der Ursulatag anfängt, soll der Wmter beschaffen sein - Sankt 
Gallen läßt den Schnee fallen. — Gallus, Kraut und Rüb in Ztallus. — 28. Wenn Simon und 
Judas vorbei, rücket der Winter herbei. - Kommc di- Feldmaus ins Dorf, so sorg für Holz und 
Torf. — Striegel und Streu thun so viel als Heu. 
Uovemdrv. Steht im November noch der Buchen Holz im Saft, so wird der Regen stärker 
als der Sonne Kraft, ist es aber starr und fest, sich große Käü' et oarten läßt. — Haue einen 
Span aus einer Buche; ist er trocken, wird der Winter kalt. ist er feucht, wird der Winter auch 
feucht — 1. Wenn es um Allerheiligen feucht, hofft man viel Schnee. — 10. Der Andreasschnee 
thut dem Korne w.H. — 11. Fallt um Martini Das Land von Baum und Reben, so wird es 
einen strengen Winter geben. — 25. Ist Katharina schön und rein, so wird das neue Jahr im 
Anfang sein. - Wenn es zu Martini naß und wolkig ist, so folgt ein unbeständiger Winter. 
Dezember. Herrscht in der ersten Advenrwoche ein strenges kaltes Wetter, so soll dasselbe 
18 Wochen laug anhalten. — Gähren in der hl. Christnacht die Weine in Den Fässern so steht 
ein gutes Weinjahr zu hoffen, und ist der Himmel trübe, so folgt gewöhnlich ein gut. s'Kornjahr 
— Wemachteii naß, gibt leere Speicher und Faß. — Wind zu Weihnachten bringt im nächsten 
Jahre viel Obst. — Schnee in t er Christnacht bringt eine gute Hopfenernte. — * Grüne Weih¬ 
nachten weiße Ostern. — December kalt mit Schnee, gibt Korn auf jeder Höh'. -- Wer sich recht 
der Weihnachten, freut, hat Gnüg und Fried zu jeder Zeit. 
KanÄwirlhfthLflliche Arbeiten. 
- Bei Schnee und Eis ist der Landmann auf die häuslichen Winterarbeiten be¬ 
schrankt. Ist das Wetter schneefrei, so kann jetzt schon Dünger auf die Hopfen-, Runkelrüb-n 
Kraut- und Kartoffelfelder gefahren werden. Ebenso versetze man bei günstiger Witterung Bäume 
und dünge dieselben mit Pfuhl. Säe Spacgelköruer uud lege Composthaafeu ait. Bei großem 
Schiieefall sind die Bienenstöcke frei zu halten, damit die Luft zutreten kann. Tritt früher Sonnen- 
schetn em, so ist es zu ratheu, dieselben in den Schatten zn verlegen, damit die Völker nicht su 
frühe lebeudig werden. 0 
gebynav. Die Feldarbeiten nach Beschaffenheit der Witteruug. Geht der Schnee ab sorge 
man, daß das Schneewasser vor der Winterfrucht abzieht Man richte den Samen und die ‘'Mel 
Werkzeuge her und lege Bewasseruugsgräbeu auf deu Wiesen an Auf saure Wiesen streue man 
k>Die Maulwurfshaufen werden geebnet. Die Schafställe sind gegen Zugluft zu 
©a“aten'wterfilieefiien0na man 0Uter Witterung im Garten, Spinat, Zwiebeln, Carotten 
™iA>' ^gesetzt, ffesäet wird: Hafer, Gerste. Sommerweizen. Erbsen, Linsen, 
Wicken, Klee, Rubeu, Mohu Hopfen wird letzt angepflanzt, Wiesen gut gedüngt. Arbeiten in den 
Weinbergen. Der Baumsatz beginnt. Putze die Bäume. Im Garten richte Mistbeete ein. Die Kohl- 
p^?'Sen w°rden gesetzt. Dalat, Carotten, Spinat, Wirsing, Kohlrabi, Petersilie. Endivien Monat- 
rkttich, Sellerie, Zwiebeln gefaet. Bei warmen Wetter stelle die Bienenstöcke hinaus, öffne die -Uuq- 
locher eru wenlg, entferne d e tobten Bienen. 
April Nachholung des Unterbliebenen. Bei günstiger Witterung säe Gerste Klee Wicke» 
Lege Kartoffel. Wässere die Wiesen. Die Sommerfrncht wird gewalzt. In den Weinbergen wird 
«f fortgesetzt Der Hopsen wird ausgeschnitten, das Stecken der Stangen beginnt. 
Pfropfe Baume und ent,erue die Raupen Im Garten Jäten und Nachsäen von Erbsen Radischen 
Spinat. Schwacye Bienenstöcke müssen bei kühlem Wetter Abeuds gefüttert werden
	        
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