„Großmtttterk, mir auch!" Vor dem Haus, auf
der Gartenterrasse, hatte sich Großmütterchen den Tisch
gedeckt, um ihren Nachmittagskaffee zu nehmen, den ihr
so lieb gewordenen „Kathreiner", der sie so mild und
behaglich anregt, ihr gewissermaßen für den Rest des
Tages neue Kräfte gibt. Im Garten strich verstohlen
der kleine Enkel umher, nachzusehen, ob nicht der Wind
von den bereits mit reifen Früchten beladenen Obst¬
bäumen etwas ins Gras gestreut habe als willkommene
Beute für den immer bereiten, kräftigen Appetit. Eben
hatte er mit einem fast jubelnden Aufschrei einen rot¬
backigen Apfel am Boden erblickt, und schon wollte er
ihn rasch zum Munde führen — da drang in sein feines
Rüschen der ihm so wohlbekannte aromatische Kaffee¬
geruch. Rasch wendete er sich und erblickte Gro߬
mütterchen, wie sie eben, im Vorgennsse behaglich lächelnd,
sich mit der gefüllten Kaffeeschale beim Tisch niederließ.
Diese Verlockung war zu stark. Mit rascher Wendung
ward der Apfel in die kaum ihn fassende Tasche der
ledernen Hose gesenkt, und hinstürzend zum Tisch, um
ja nicht zu einem kräftigen Schluck des wohlschmeckenden
Kneipp-Kaffees zu spät zu kommen, rief der ungestüme
Bursche mit glühenden Wangen, die alte Frau um¬
schlingend: „Großmutterl, mir auch!" Und über das
milde Antlitz der Greisin zieht es wie Sonnenschein.
Als ob sie auf die Bitte des geliebten Enkelkindes
gewartet hätte, so lächelt sie seinem schmeichelnden Blick
entgegen. Ja, er soll ihn mitgenießen, den nährenden,
kräftigen Kathreiners Kneipp-Malzkaffee, damit seine
Wangen blühend bleiben und er tüchtig aufwachse und
sich entwickle in unbeschädigter Gesundheit und voller
Lebensfreude.