43
unbrauchbar vom Militär entlassen worden war, daheim allen
Leuten im Wirthshaus öffentlich erzählt, welch' schönes Schnipp¬
chen er seinem Compagniechef in E. durch seine angebliche
Abneigung gegen die Schießerei geschlagen habe und auch über
die drollige Szene in dem Flusse berichtete der Hallanke mit
vielem Behagen. Sie müssen nämlich wissen, daß der Bursche
wie eine Ente schwimmen konnte und da mag ihm die Ge¬
schichte im Wasser allerdings viel Gaudium bereitet haben!
Der Kerl war übrigens schon am Tage nach seiner Wieder¬
kehr aus seinem Heimatsorte verschwunden und trieb sich nach
wie vor wildernd in den weiten Forsten jener Gegend umher.
Eines Tages wurde er aber doch von einer Jägerstreife über¬
rascht und dingfest gemacht und da er hiebei leider einen der
Jäger tödtlich vermundete, erhielt er bei der gerichtlichen Ver¬
handlung eine hübsche Anzahl Jahre Zuchthans aufgebrannt;
ich glaube, Freund Wnttfe sitzt heute noch int Zuchthaus zn E."
Wex f>:it Kscht?
In einem auswärtigen Blatte wurde jüngst unter der
Überschrift: „Wenn ich ein Mädchen wär’!" folgendes Gedicht
veröffentlicht, das unzweifelhaft von einem Vertreter des männ¬
lichen Geschlechtes herrührt, der mit jungen Damen üble Er¬
fahrungen gemacht hat:
Wenn ich ein junges Mädchen wär',
Mein Erstes wäre das:
Ich nähme Strickbanmwolle her
Und strickt ohn' Unterlaß,
Ich ließe das Pianospiel,
Das ist nur Ohrentrug;
Geklimpert wird ja viel zu viel,
Gestrickt doch nie genug.
Wenn ich ein junges Mädchen wär',
Mein Zweites wäre das:
Ich kontrolirte etwas mehr
Die Wäscherin am Faß.
Ich stellte wenn die Waschzeit ist,
Romanlektüre ein:
Mit spannenden Romanen liest
Man nicht die Wäsche rein.