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St. Martin*
Eine Hofmark mit einer Pfarrei an der Antisen und zwischen Ried und Obernberg lie¬
gend, jetzt ein gräflich Arco'sches Besitzthum, erscheint in der Geschichte zuerst als ein pas-
sau'sches Lehen, das nach und nach die Gaugrafen von Reichersberg ^Anfang des eilften Jahr¬
hunderts) die Herren von Chammer als Afterlehen, (zu Anfang des 12. Jahrhunderts) die
Herren von Schwenter, (von 1446 bis 1600) die Herren von Trenbeck oder Trenbach,
(Von 1606 bis 1821) die Grafen von Tattenbach, nachdem es bereits im Jahre 1809 allod
geworden.
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Das jetzige Schloss, vor ungefähr 200 Jahren entstanden, und 1725 mit dem alten,
an dessen Stelle jetzt das Haus des Oberbeamten steht, ein Raub der Flammen geworden,
dann aber mit mehrern Oekonomiegebäuden wieder hergestellt, seit Langen der Sitz des Herrn
Grafen von Arco, zählt viele mit Eleganz und Geschmack reich ausgestattete Zimmer, wovon
eines die Portraite der Tattenbach im alten, imposanten Kostüme enthält, und ist mit Lust-
und Gemüsegärten und einem Teich mit einer Linden-Allee umgeben.
Den Namen verdankt St. Martin einer vom Grafen Werner von Reichersberg 1060
erbauten und vom Hischof von Passau Altmann, dem heil. Martin geweihten Kapelle.