I n ii k r e i s.
II a g c u a u.
Hagenau am Inn, der Hauptort der Herrschaft dieses Namens im Innkreise, Pilegge-
richtes Braunau, eine halbe Meile unterhalb dieser Stadt, hat den Namen von seiner Lage und
kömmt schon in Urkunden von 1108 bis 1393 als Besitzung der Edlen von Hagenau, dann
der Grafen von Aham vor; im Jahre 1538 kam es an die Thannen zu Mühlheim, 1630 durch
Schenkung an die von Schütz, welche sich mit Auslassung des Namens Schütz, von Hagenau
schrieben. Von diesen ging es an die Familie von Franking über; Graf Joseph Franking ver¬
kaufte, im Dezember 1827, Hagenau mit Hub und Stern an den gegenwärtigen Besitzer Paul
Anton Freiherrn von Handel.
Vor mehr als 200 Jahren wurde das Schloss erbaut, nachdem das Alte durch
Brand gelitten hatte, und wegen Ueberschwemmung seinen Stand zunächst dem Inne verlas¬
sen musste. Ferdinand Schütz erbaute das Bräuhaus im Jahre 1636 und der gegenwärtige
Besitzer die Oekonomie - und Kellergebäude; Garten - Anlagen mit Forellen-Teichen und Bächen
verschönern die Umgebung des Schlosses. Die nur 1/4 Stunde von Hagenau entfernte
Hofmark Pogenhofen gehört dem Besitzer von Hagenau und steht, gleich dieser Ortschaft,
unter der Pfarrei St. Peter.
Die Kirche St. Peter, welche sich durch einen schönen Thurm, einen der höch¬
sten des Innkreises auszeichnet, steht nahe an der Strasse von Braunau nach Ried.
Am 1. Dezember 1742 ging Prinz Carl von Lothringen bei Hagenau über den Inn
auf das rechte Ufer, worauf das Heer zwischen St. Peter und Haselbach, den rechten Flügel
an den Inn anlehnend, den Linken an einem Walde in zwei Treffen lagerte. Am 2. ging das
Heer nach Ranshofen vor. Die Brücke über den Inn blieb bis in die Nacht vom 9. auf den
10. Dezember stehen, wonächst sie abgebrochen wurde. Durch den Teschner -Friedensschluss
vom 13. Mai 1779 kam es mit dem Innkreise an Oesterreich.