Volltext: Die Städte, Märkte, Klöster und Schlösser des Innkreises

Innkreis. 
Brnnnenthal. 
Vor ungefähr 200 Jahren war das anmuthige Brunnenthal noch eine ganze Wildniss. Wo 
jetzt die schöne Kirche, der niedliche Pfarrhof, das Schul - und Badhaus stehen, stand dazu¬ 
mal lauter Waldung. 
Aus der von einem Felsen fliessenden Quelle, welche seit unfürdenklichen Zeiten der 
heilige Brunn genannt wurde, holten die benachbarten Bauersleute das Wasser. 
Da diese Quelle auch mehreren Menschen von verschiedenen Krankheitsznständen 
half, so wurde dieselbe bald als eine Heilquelle angesehen, und da die Leute im Vertrauen 
auf die heilige Maria hiebei Hilfe suchten, so entstand nach und nach eine Wallfahrt zum 
heiligen Bründel, oder Maria Brunnenthal. Nachdem Georg Auer, Besitzer des Auergutes zu 
Haraberg, zu welchen der Grund dieser Waldgegend gehörte, durch Verlobniss wegen einer 
überstandenen Krankheit ungefähr im Jahre 1640 am Orte der Quelle, welche jetzt in der 
unteren Kapelle nächst dem Badhause noch lliesset, eine Martersaule setzen liess, wurde 
diese kleine Wallfahrt so lebhaft, dass von weiter Entfernung an Feiertagen oft mehr als 3 
bis 400 Menschen in Brunnthal versammelt waren. 
Bald hernach wurde die Kirche gebaut, was im Bücken des Hochaltars zu lesen ist. 
1744 feierte die Kirche Brunnenthal das erste Jubeljahr oder Säkulum mit einer achttägigen 
Andacht. 
Unter der Begierung Joseph n. würde Brunnenthal zu einer Pfarre erhoben, und am 
1. Nov. 1785 der Kirchhof eingeweiht. 
Am 7. April 1809 besuchte Kaiser Franz der I., von Scheerding aus Brunnentlml • 
hielt zu Pferde vor dem Pfarrhofe still, und las mit vieler Aufmerksamkeit die Inschrift ober 
der Thüre. 
Uebrigens ist Btunnenthal einer der gemüthlichsten Orte im Innkreise; hat herrliche 
Aussichten, und im Ganzen eine wunderschöne Situation; auch ist Brunnenthal berühmt durch 
die vornehmen Baumschulen des Herrn Schullehrers Böheim daselbst. 
Carl R. Gargo,
	        
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