Volltext: 9. Heft 1914 (9. Heft 1914)

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Entdeckte Kriegslist: Ausfische Soldaten, als Fel-arLeiter und Feldarbeiterinnen verkleidet, werden von österreichisch-ungarischer 
Kavallerie entlarvt. Gezeichnet von A. Heye r. 
Begleiter querfeldein und auf die Gruppe zu. Und siehe 
da: alsbald warfen die vermeintlichen Bauern und 
Bäuerinnen ihre Gerätschaften weg, ergriffen Flinten, 
die neben ihnen in den Furchen lagen, und flohen. 
Natürlich wurden sie von den Reitern eingeholt und 
gefangen. Man untersuchte sie: es waren sämtlich rus¬ 
sische Soldaten, die unter der Bauerntracht ihre volle 
Uniform trugen. Man verhörte sie eindringlich: sie 
hatten den Auftrag, in dieser Verkleidung die Armee 
ruhig an sich vorbei ziehen zu lassen und dann in aller 
Ruhe meuchlings ihre Führer abzuknallen. 
Aber damit waren die Überraschungen noch nicht 
erschöpft. Dem Leutnant kam eine der auf dem Felde 
verstreuten Strohmieten verdächtig vor. Er ließ sie um¬ 
stellen und anzünden, und alsbald retteten sich aus dem 
brennenden Haufen 30 russische Soldaten: die scheinbare 
Strohmiete war ein mit Stroh verkleideter Holzschuppen. 
Dieser Vorfall, den unser Bild festhält, gibt einen 
Begriff von den Kriegslisten der Russen, gegen die 
sich schnell der Verfolgung entziehen. Einen solchen 
Augenblick gibt unsere Abbildung „Belgischer Motor¬ 
radfahrer von deutschen Ulanen verfolgt" nach einer 
englischen Darstellung wieder. Natürlich müssen es die 
von den Engländern und Franzosen gefürchteten Ulanen 
sein, denen der Belgier ein Schnippchen geschlagen 
hat. Auf die hier geschilderte Weise wird es den 
Deutschen freilich kaum gelingen, den Motorradfahrer 
einzuholen, falls nicht ihre Kugeln ihn erreichen und 
sein führerloses Rad auf den Sturzacker rollen lassen. 
Vielleicht aber befinden fich noch einige Ulanen auf 
Seitenwegen, denen es gelingt, den Motorradfahrer ab¬ 
zuschneiden. I. K. 
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Dum-Dum-Geschosse. 
In diesem Kriege der niederen Instinkte wider 
deutsche Gradheit und aufrechtes Deutschtum spielen 
nach den Angaben des Kriegsministeriums und nach den 
unsere Truppen im Osten mit unseren Verbündeten 
sich zu wehren haben. M. G. 
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Belgischer Motorradfahrer von deutschen 
Alanen verfolgt. 
Motorrad und Automobil sind wegen ihrer Schnellig¬ 
keit, gegen die die Reiterei nicht aufkommt, gefährliche 
Gegner. Allerdings bilden Chausseen oder gute Land¬ 
wege die unerläßliche Bedingung ihrer Fortbewegung. 
Auf ihnen können Automobil und Motorrad plötzlich 
auftauchen, Vorhuten oder Patrouillen des Gegners 
beunruhigen und, wenn ihnen selbst Gefahr droht, 
überall zu beiden Seiten der Straße waren die Bauern 
mit Feldarbeiten beschäftigt. Wo sich die Kavallerie¬ 
abteilung zeigte, da erregte diese Vorhut der öster- 
reichisch-ungarischen Kriegsmacht begreiflicherweise Auf¬ 
sehen: man ließ das Ackergerät sinken, richtete sich auf und 
kam wohl auch herbeigelaufen, um fich den Feind aus 
der Nähe zu betrachten. 
Plötzlich fiel dem führenden Leutnant auf, daß 
eine Gruppe von Feldarbeitern, Männer und Frauen, 
sich durch die vorbeireitende Truppe nicht stören ließ; 
die Leute fuhren ruhig in ihrer Beschäftigung fort und 
blickten nicht einmal hoch. Das konnte nicht mit rechten 
Dingen zugehen und mußte seinen Grund haben. Der 
Leutnant bog daher von der Straße ab, ritt mit einem
	        
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