Volltext: 7. Heft 1914 (7. Heft 1914)

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gegen Ostgalizien versammelt wurde, wird sich 
erst später einmal feststellen lassen; daß sie eine unge¬ 
heure, vielleicht beinahe zehnfache Übermacht gegen¬ 
über den österreichisch-ungarischen Streitkräften in Ga¬ 
lizien darstellte, ist sicher. Südlich von dieser russischen 
Hauptarmee, als deren Führer General Ruski genannt 
wurde, rückten gleichfalls große Truppenmassen gegen 
die Bukowina an; auf dem rechten Flügel der Armee 
Ruski bereiteten weitere starke Kräfte in Südpolen 
das Vorgehen gegen die Nordgrenze von Galizien vor. 
Während es in Mittel- und Ostgalizien bereits zu 
Kämpfen zwischen den Vortruppen an der Grenze 
kam und von der Bukowina aus ein Ort auf russischem 
Gebiet, das Städtchen Nowoseliza, östlich von Czernowitz, 
nicht weit von der rumänischen Grenze, von den Oster- 
dieser Glaube zerstört und das Vertrauen in die Tüchtigkeit 
der Armee wesentlich gestärkt. Offenbar hatten die Russen 
eine so kraftvolle Initiative ihrer Gegner nicht erwartet; 
Die polnische Bevölkerung, auf die ein flammender 
Aufruf des österreichischen Oberkommandos nicht ohne 
Eindruck geblieben war, schien schwankend, und die erste 
im Sturm der Begeisterung glücklich vollführte Waffen¬ 
tat der polnischen Jungschützen, der Überfall einer starken 
Kosakenbrigade, die im Schlaf überrascht, zum Teil 
überwältigt, zum Teil in die Flucht geschlagen wurde, 
in Verbindung damit die Eroberung von Mjechow 
am 8. August, trug nicht wenig dazu bei, die Sieges¬ 
zuversicht zu erhöhen. 
Der Vormarsch der Truppen bewegte sich in den 
folgenden Tagen im wesentlichen längs der Eisenbahn- 
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Kriegsschauplatz Galizien und Südpolen. 
reichern besetzt wurde, marschierten stärkere Abteilungen 
Kavallerie mit Radfahrern und Infanterie von Krakau 
aus in das russische Gebiet ein und bemächtigten sich 
der Städte Olkusz und Wolbrom. Von dort aus konnten 
sie sogleich mit den von der schlesischen Grenze gegen 
Tschenstochau vorrückenden deutschen Verbündeten in Ver¬ 
bindung treten. So gelang es, in den ersten Tagen 
Galizien völlig vom Feinde freizuhalten oder ihn dort, 
wo er eingedrungen war, wieder zur Grenze zurück¬ 
zuweisen. So wurde z. B. eine russische Abteilung, 
gerade, als sie die Eisenbahnbrücke, die bei Debica über 
die Wisloka führt, sprengen wollte, von einem öster¬ 
reichisch-ungarischen Panzerzuge und Infanterie über¬ 
rascht und genötigt, ihr Vorhaben unter Verlusten auf¬ 
zugeben. Wenn bis dahin der Glaube bestanden hatte, 
Rußland werde mit ungeheuren Kavalleriemassen das 
ganze Grenzgebiet überschwemmen, so wurde auch hier 
linie Sosnowice (bei Kattowitz)—Warschau (Wien-War- 
schauer Bahn) und bald auch in der Richtung auf Jwan- 
gorod gegen Kielee. Am 16. August konnte bereits gemeldet 
werden^ daß auch von Ostgalizien aus die Grenze von 
Polen überschritten worden war und die Truppen auf 
dem östlichen Weichselufer im Vordringen begriffen seien. 
Die österreichische Kavallerie hatte die ihnen entgegen¬ 
tretenden Russen überall erfolgreich zurückgeworfen. 
Alle diese Truppenbewegungen hatten den Zweck,-den 
Aufmarsch der Armeen in der langen Front zwischen 
Dnjestr und Weichsel zu sichern. 
Am 22. August war dieser Aufmarsch im wesent¬ 
lichen beendet. Die Armeen standen etwa in der Linie 
von südlich Lemberg bis in die Gegend unterhalb der 
Mündung des San in die Weichsel. Während die Haupt¬ 
macht in Ostgalizien stand, nahm die Armee des Generals 
der Kavallerie Viktor Dankl den linken Flügel ein;
	        
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